Pirmasens/Metz Drache, Blumen, Glaskunst und „La Répétition“: Exkursion der VHS nach Metz lässt tief blicken

Das Centre Pompidou in Metz beeindruckt durch seine sehenswerte Architektur, wie die Teilnehmer der VHS-Exkursion feststellen ko
Das Centre Pompidou in Metz beeindruckt durch seine sehenswerte Architektur, wie die Teilnehmer der VHS-Exkursion feststellen konnten.

Ein Drache und Buntglasfenster eines bekannten Malers sind nur einige Höhepunkte von Metz. Die französische Metropole in der Region Grand Est war Ziel der Herbstexkursion der Volkshochschule Pirmasens.

Begleitet wurde die Exkursion von der ehemaligen Schuldezernentin Helga Knerr, Pädagogin und VHS-Dozentin. Sie zieht ihr Wissen aber nicht nur aus Fachliteratur, sondern macht sich immer bei einer Vortour mit Mann Rainer kundig über die Gegebenheiten der einzelnen Ziele. So führte sie auch in Metz ihre „Schäfchen“ zielsicher durch die Straßen und konnte ganz dezent Tipps zu den besten Cafés – mit Confiserie – und „stillen Örtchen“ geben. Dabei arbeitete sie in der Vergangenheit Hand in Hand mit Ex-VHS-Leiterin Margit Nuss, die lange Jahre die beliebten Exkursionen plante. Auch in diesem Jahr gewannen die über 40 Teilnehmer Einblicke in die wechselvolle Geschichte von Metz, die Traditionen der Blumen- und Gartenstadt in der Region Grand Est, früher Lothringen, sowie in die aktuelle Kulturarbeit.

Erläuterungen etwa über die Bauweise der Kirchen und Gebäude gaben zwei Gästeführerinnen beim Stadtrundgang, der an der Kathedrale Saint-Étienne, mit einer Größe von 42 Metern eines der höchsten Kirchenschiffe Europas, begann. Hier beeindruckten insbesondere auch die modern gestalteten Kirchenfenster von Marc Chagall. Von der Markthalle mit ihren zahlreichen Köstlichkeiten ging es vorbei am „Temple Neuf“, der evangelischen Stadtkirche mit ihrem romantischen Innenhof, auf die Moselinsel zum ältesten Theatergebäude Frankreichs. Hier lud der kleine Sommergarten mit lauschigen Plätzen und dem grimmigen Drachen „Graoully“ zum Verweilen ein.

Metz: Die Wiege der Karolinger

Zu all diesen Fakten steuerte Helga Knerr auch einige Infos zur Geschichte bei, denn Metz war einst Zentrum des merowingischen und fränkischen Reichs sowie Herkunftsort der Karolinger. Die heutige Hauptstadt des Départements Moselle mit 120.000 Einwohnern stand sowohl unter deutscher, als auch französischer Herrschaft. So führen Straßen, Plätze und Tore neben den französischen auch deutsche Namen. Bei der Volkszählung von 1900 gaben im Stadtkreis Metz 78 Prozent der Bürger Deutsch als Muttersprache an.

Zweiter Höhepunkt der Exkursion war der Besuch des Centre Pompidous mit seiner pompösen Holzdach-Konstruktion, geplant von den Architekten Shigeru Ban und Jean de Gastines. Das Museum wurde errichtet als Raum, der das moderne und zeitgenössische Kunstschaffen dokumentiert und zugleich als Ort der Begegnungen. Die aktuelle Ausstellung „La Répétition“ („Die Wiederholung“) zeigt, wie für viele Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts die Schöpfung aus der Wiederholung entsteht, durch Vervielfältigung, Anhäufung, Verdopplung oder Neubeginn.

Centre Pompidou: Lange Wartezeiten im Café

Mit einem Bummel durch das Einkaufszentrum „Muse“ mit 115 Läden oder einem Cappuccino im Centre Pompidou-Café – inklusive langer Wartezeiten – endete der Besuch in Metz. Einige der Teilnehmer hatten sich die fruchtige Spezialität der Stadt, die Mirabelle, in hochprozentiger oder versüßter Form als Mitbringsel einpacken lassen. Mit letzten Neuigkeiten über Prominente, deren Wiege in Metz stand, beschloss Reiseleiterin Helga Knerr die informative, aber auch unterhaltsame Exkursion in die lebens- und liebenswerte Metropole in der Region Grand Est.

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