Pirmasens Diesmal steht die Null

TRIER. Das war Balsam für die zuletzt geschundenen Seelen der Pirmasenser Regionalliga-Fußballer. Nach sieben Gegentoren in den letzten beiden Spielen stand am Samstag in der Partie bei Eintracht Trier mal wieder die Null. Allerdings versäumte es der FKP, seine wenigen, aber hochkarätigen Chancen in ein Tor umzumünzen. So gab’s am Ende ein 0:0 – RHEINPFALZ am SONNTAG informierte.

„Ich wäre von Trier bis nach Pirmasens gerannt“, antwortete Benjamin Peters lachend auf die Frage, wie er wohl reagiert hätte, wenn er in der 90. Minute bei seiner Topchance das Siegtor erzielt hätte. Der als Linksverteidiger überzeugende 25-jährige, der erst kurz vor Spielbeginn erfahren hatte, dass er das erste Regionalligamatch seiner Karriere machen würde, schoss nach Querpass von Mathäus Gornik aufs Trierer Tor, doch den noch abgefälschten Schuss drehte Eintracht-Keeper Chris Keilmann gerade so um den Pfosten. Es war die letzte von drei Großtaten des Schlussmanns vor 1079 Zuschauern. Hellwach war der zuvor nicht beschäftigte Keilmann nach 34 Minuten. Da setzte sich der schnelle Felix Bürger, dem in manchen Situationen noch die Cleverness fehlte, auf der linken Seite klasse durch, sein Querpass erreichte den mitgelaufenen Patrick Freyer, doch dieser scheiterte aus kurzer Distanz freistehend an Keilmann. „Ich habe den Ball nicht richtig getroffen“, ärgerte sich Freyer, der aufgrund einer Knöchelverletzung nicht zu gewohnter Form auflief. Freyer spielte zunächst auf der rechten Seite, war dann nach der Pause in der Angriffszentrale. In Minute 79 war Keilmann zum zweiten Mal gefragt, als Torge Hollermann zu ihm zurücklegen wollte, der Kopfball jedoch zu kurz geriet; Bürger kam da nur einen Tick zu spät, Doch das Hauptaugenmerk des FKP lag im Moselstadion nicht unbedingt auf dem Toreschießen. Denn erst mal sollte das wieder von Frank Steigel-mann – und das bärenstark – gehütete eigene Tor gesichert werden. Diese Aufgabe absolvierte das Defensivquartett mit Alexander Heinze („wieder in alter Form“, so Trainer Peter Tretter) und Simon Maurer in der Innenverteidigung, Gornik rechts und Peters links ziemlich gut. Wobei Gornik gegen Triers Besten, Christoph Anton, richtig gefordert wurde. „Da hatte ich schon meine Probleme, erst geht er innen, dann wieder außen vorbei“, sagte der Abwehrspieler und ergänzte: „Es war schwer, aber er hat kein Tor gemacht.“ Auch dank Steigel-mann, der die größte Chance Antons vereitelte, als der nach 75 Minuten plötzlich frei vor ihm auftauchte. Der wieder genesene Keeper hielt vor allem vor der Pause für das Rumpfteam des FKP den Kasten sauber. Zum Beispiel in der 18. Minute nach gefährlicher Freistoßflanke von Christian Sautner, als er den Kopfball von Robin Koch über die Latte lenkte. Auch bei der Chance für Denis Pozder war der Pirmasenser Torwart zur Stelle (37.). Klasse, wie „Steige“ den 18-Meter-Schuss des starken Franzosen Rudy Carlier entschärfte. „Wir haben den Kampf angenommen. Das war auf dem schlechten Platz ganz wichtig“, erklärte Karsten Schug, der sich in der Defensivarbeit mächtig aufrieb, nach 58 Minuten angeschlagen für Dennie Schmidt Platz machte. Auch Christian Henn ging mit Kniebeschwerden vom Platz. Tretter: „Aber die eingewechselten Spieler haben sich gleich gut integriert.“ Nachdem sich beide Teams in den ersten 30 Minuten des zweiten Abschnitts neutralisiert hatten, was auch am agilen und ballsicheren David Becker lag, hatte es die Schlussviertelstunde in sich. Christopher Ludys starken Pass in die Spitze hätte ein gesunder Freyer sicherlich verwertet. Dann setzte Bürger in seiner letzten Aktion vor seiner Auswechslung – für ihn kam Niklas Kupper – den Ball knapp über den Kasten (80.). Und Tretter forderte vehement und vergeblich Elfmeter, als der diesmal wieder zur Startelf gehörende, solide aufspielende Robin Mertinitz von Hollmann unsanft gebremst wurde. Auf der anderen Seite mussten die Pirmasenser mächtig aufpassen, dass die langen Trierer bei Standards nicht zum Zuge kamen. „Endlich zu null gespielt. Jeder wollte heute das Gegentor verhindern“, freute sich der umsichtige Innenverteidiger Maurer. Und Regionalliga-Debütant Benjamin Peters, der vor einem halben Jahr noch in der A-Klasse für den MTV Pirmasens gekickt hatte? „Natürlich macht das Lust auf mehr. Was kommt, nehme ich natürlich mit“, sagte Peters, dem aber natürlich bewusst war, dass er nur aufgrund zahlreicher Ausfälle in die erste Mannschaft gerutscht war. Seine Chance hat er auf jeden Fall genutzt. (pea/peb)

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