Pirmasens Die alte chinesische Schule

Nünschweiler. Die neunte Niederlage im neunten Regionalligaspiel war eine erwartete: Die Damen des Tischtennisclubs Nünschweiler verloren in heimischer Halle ihr letztes Hinrundenspiel gegen den Tabellendritten TTC Frickenhausen mit 1:8.

Drei Punkte beträgt nun der Rückstand des Neulings auf den Vorletzten aus Herrlingen, fünf sind es bis zum Drittletzten Gau-Odernheim – zwei oder drei Teams steigen ab. Frickenhausens Spitzenspielerin Hong Chen war mindestens eine Klasse besser als die Gastgeberinnen. Die 48-jährige Chinesin imponierte nicht nur mit ihrem Spielstil, sondern auch mit extrem hohem Tempo. „Gegen solche Spielerinnen muss man Respekt ablegen“, sagte Nünschweilers Betreuer Peter Becker. Nun, Lisa Girolimetto gelang das nicht wirklich. Schon das Warmspielen vor dem Duell mit der Penholderspielerin nahm Nünschweilers junge Spitzenspielerin mit Humor. Dabei hatte Girolimetto noch ihr erstes Einzel gegen Christiane Wisniewski glatt in drei Sätzen gewonnen. „Da hatte ich null Chance“, gestand Wisniewski enttäuscht nach dem Spiel. Null Chance war auch das richtige Wort für das Spiel von Girolimetto gegen Chen. Zu jeder Zeit hatte die Chinesin die passende Antwort. „Sie spielt noch das Spiel der alten chinesischen Schule“, meinte Becker. Die Beweglichkeit, die Präzision und die Schnelligkeit von Chen – ein Spiel fürs Lehrvideo. Nah dran an einem Punkt für Nünschweiler war Jasmina Frauendorf, doch sie scheiterte beim 2:3 gegen Stephani Sterr an ihrer Aufschlagschwäche. Auf etliche Aufschlagfehler folgte eine Vielzahl von Angaben, die lockeren Einwürfen glichen. Im Spiel jedoch war Frauendorf überlegen und hatte im Entscheidungssatz gar einen Matchball. Doch Sterr war in der entscheidenden Phase etwas mutiger und gewann noch mit 12:10. „Hätte ich gespielt wie letzte Woche, hätte ich gewonnen“, kommentierte Stefanie Gundacker ihre 1:3-Niederlage gegen Natalie Weichel nach 1:0-Satzführung. Doch der Aufwind bei Gundacker war deutlich zu spüren. Das vermehrte Training der letzten Woche zahlt sich aus. Ihr zweites Einzel gegen Sterr verlor sie dann mit 0:3. Oft etwas zu hektisch, gepaart mit einem Rückhand-Topspin, der ein ums andere Mal über den Tisch segelte – so war in diesem Spiel nichts zu holen für Gundacker. Ihre Hinrundenbilanz im Einzel: null Siege, 13 Niederlagen. Die schwangere Jasmin Veith bestritt das Auftaktdoppel, gab dann ihre beiden Einzel kampflos ab. Sicher ist inzwischen, dass Tanja Hennecke in der Rückrunde zum Einsatz kommen wird.

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