Pirmasens Der leeren Kasse trotzen

Am Donnerstag wurde die wiedergewählte Bürgermeisterin von Höheischweiler, Ricarda Holub, für die kommenden fünf Jahre in diesem Amt ernannt. Sie wird auch in Zukunft mit dem bewährten Beigeordneten-Duo Herbert Scherer und Bernd Zimmermann die Geschäfte der Ortsgemeinde leiten.

Sowohl Scherer wie Zimmermann wurden vom neu verpflichteten Rat in ihren Ämtern als erster Beigeordneter (Scherer) und zweiter Beigeordneter (Zimmermann) bestätigt. Mit jeweils elf Ja-Stimmen, bei einer Enthaltung. Dafür musste dieses Mal, wie Zimmermann schmunzelnd anmerkte, das ungeschriebene aber eherne Gesetz in Höheischweiler gebrochen werden, dass die beiden Ratsmitglieder, die bei der Mehrheitswahl die meisten Stimmen bekommen, als Beigeordnete gewählt werden. Die meisten Stimmen hatte neben Scherer Nicole Steiber bekommen. Sie wisse aber auch, sagte Steiber, dass Bernd Zimmermann mehr Stimmen als sie hätte, wenn es nicht in Höheischweiler zwei Männer namens Bernd Zimmermann gebe. Auf zahlreichen Wahlzetteln war nur der Name Bernd Zimmermann vermerkt. Da so nicht eindeutig zuzuordnen war, welcher Bernd Zimmermann vom Wähler gemeint war, mussten diese Wahlzettel als ungültig gewertet werden. „Außerdem hat der Bernd das gut gemacht“, schlug Steiber Zimmermann als Beigeordneten vor. Der Rat präsentiert sich teils verändert. Als bislang letztes Ratsmitglied rückte Dirk Busch nach, da Holub als Bürgermeisterin ihr Mandat abgab. Sie wünschte sich weiterhin eine gute Zusammenarbeit mit allen Gremien, eine gute Unterstützung durch die Verwaltung und das kaum zu übertreffende Engagement der Bürger. Für Kritik jeglicher Art, so lange sie konstruktiv ist, sei sie dankbar, erklärte die Bürgermeisterin. Was das Engagement der Bürger anbelangt, konnte Holub mitteilen, dass die beiden Rentner, die die Leichenhalle weitgehend in Eigenregie sanieren, mit dieser Arbeit bereits weit fortgeschritten sind. Die Tür der Leichenhalle hat ein Schreiner aus dem Ort „quasi zum Selbstkostenpreis saniert“, freute sich Holub. Aber dieses ehrenamtliche Engagement, so hoch es zu schätzen sei, beinhalte auch einen Wermutstropfen, merkte sie an. Denn es bedeute, dass Aufträge nicht an Handwerker und Firmen vergeben würden, die Gewerbesteuer zahlen. In einem Dilemma stecke da die Gemeinde, denn es sei klar, dass diese Aufträge nicht erteilt werden dürften, da sie die Aufsichtsbehörde angesichts der schwachen Finanzlage der nicht genehmigen würde. Deshalb sei die Gemeinde auch in Zukunft auf das ehrenamtliche Engagement und den Einsatz ihrer Bürger angewiesen. Dass sich die Gemeinde auf das Engagement der Bürger verlassen kann, zeigt sich aktuell am Beispiel der neuen Bestuhlung für die Leichenhalle. 50 neue Stühle werden benötigt. Kostenpunkt je Stuhl rund 50 Euro. Mittlerweile seien für 47 Stühle Spender gefunden, sagte Holub. Auch wenn sich Schriftführer Dirk Zimmermann, der sich ebenso wie alle Mitglieder des vergangenen Rates bereiterklärt hatte, an seine Spende nicht mehr erinnern könne, ergänzte sie lachend. Zu den Stuhlkosten kommen noch die Kosten für Kissen und die Fracht. Der Rat ermächtigte Holub, Stühle und Kissen inklusive Frachtkosten zu ordern, wenn die Kosten die 3000-Euro-Grenze nicht überschreiten. Muskelkraft ehrenamtlicher Helfer ist gefragt, wenn Arbeitseinsätze an den Spielplätzen und im Bereich des Friedhofs anstehen. (add)

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