Pirmasens Das sagen die RHEINPFALZ-Leser

Schlag ins Gesicht

„Den ersten Teil der Sendung „Hartz und herzlich“ habe ich gesehen. Für mich gibt es dazu nur ein Wort : Unfassbar! Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass Menschen so leben können. Allerdings finde ich auch, dass Pirmasens wieder einmal von seiner schlechtesten Seite gezeigt wurde und das ganze Winzler Viertel über einen Kamm geschoren wurde. Das ist auf jeden Fall falsch! Es gibt dort auch Menschen, die ganz anders leben und für die diese Sendung ein Schlag ins Gesicht ist! Irmgard Fasco Nicht die Schuld der Stadt „Der Beitrag ist fix kommentiert: Was hat das mit Pirmasens zu tun? Ist es die Schuld der Stadt, wenn eine Person als Berufskraftfahrer ungeeignet ist? Hier wird eine Stadt wieder durch den Dreck gezogen, obwohl sie für persönliche Unfähigkeiten, persönliche Unreinheit und die persönliche Entscheidung, schwanger zu werden oder nichts für seine Ausbildung tun zu wollen, nicht verantwortlich ist. Wir haben Firmen in der Stadt, die händeringend Fachkräfte suchen, aber keine finden. Die in diesem Beitrag gezeigten Personen scheinen, leider für sie, in keine geordnete Arbeit gebracht werden zu können. Dies ist nicht die Schuld der Stadt, sondern ein individuelles Problem. Es scheint aber für RTL II einfach, diesen Bezug herstellen und kolportieren zu können. Leider beherrscht dieser Sender diese Fähigkeit als Trash-TV-Sender allzu perfekt, zum Leidwesen all jener Normalos, die in Pirmasens leben und in der Lage sind, ihr Leben selbst meistern zu können. Wie heißt es so schön: Jeder ist seines Glückes Schmied...“ Henning Sittel So übel ist unsere Gegend nicht Also ich bin nicht aus Pirmasens. Genauso wie diese Patricia und der Jo laut Dialekt keine Pirmasenser sind. Also warum blieben die nicht dort, wo sie herkommen? (...) Kein Mensch zwingt sie, hier zu bleiben. (...) Jens hat erkannt, dass er selbst an seiner Misere Schuld ist. Das ist doch schon mal was. So übel ist unsere Gegend auch nicht. Aber dieser Beitrag schadet der Region ganz bestimmt. Karin Müller Hin- und hergerissen Ich war ein bisschen hin- und hergerissen, auf der einen Seite habe ich Mitleid, auf der anderen Seite finde ich es erschreckend, dass man Hartz IV als selbstverständlich ansieht und nicht selbst versucht da raus zu kommen. Und 650 Euro für Alleinerziehende mit zwei Kindern zum Leben hat mancher nicht, der jeden Tag arbeiten geht. Carolin Bongard Keine Schmuddelformate Bewusst habe ich mir den Film nicht angeschaut, weil ich derartige Formate in keinster Weise unterstütze. Denn solange es „interessierte“ Zuschauer gibt, werden solche Sendungen produziert. (...) Wir brauchen keine „Schmuddelformate“, die niedere Instinkte und Abscheu bedienen, sondern objektive Berichterstattung, die positive Veränderungen aufzeigt oder darauf hinweist, was man besser machen könnte. Pia Brand Mehr Hintergründe kennen In dem Beitrag wurde ja nur ein Zeitfenster der Betroffenen wiedergegeben, was natürlich auf mich bedauernd wirkte. Nun um eine Aussage zu diesen Menschen zu treffen, müsste man viel mehr Hintergründe kennen, in wie weit ihnen schon nützliche Hilfe angeboten wurde. Aber gerade bei Jens sollte man versuchen, ihn wieder in Arbeit zu bringen und beim Erwerb des Führerscheins mehr unterstützen. (...) Auf Dauer wäre es für den Staat und auch ihn interessanter, wenn er wieder in Arbeit käme. (...) Alles in allem wird es in vielen Städten Deutschlands leider solche Fälle geben die auf Dörfern oft durch Nachbarschaftshilfe gemildert werden. (...) Dieter Schmitt Keine seriöse Recherche Zuerst möchte ich feststellen, dass dies keine seriöse Recherche war, sondern hier wurde, auf Kosten von Mitbürgern, Klamauk gemacht. (...) Zum Zustand der Häuser muss ich als ehemals betroffener Vermieter sagen: hier ist die Stadt mit in der Pflicht. Warum gehen Mietzahlungen und Stromkosten nicht direkt auf das Konto des Vermieters? Wenn ich Mieter habe, die nichts bezahlen, wovon sollen die Häuser unterhalten werden? (...) Beim Strom und Gas bezahlt dies dann die Allgemeinheit. Armut ist schlimm, hat aber mit Dreck und Vermüllung nichts zu tun. Auch arme Mitbürger können saubermachen. Des Weiteren muss ich als Ehrenamtler fragen, warum so manche Junge, Dynamische nicht massiv aufgefordert werden, sich im Rahmen der Gemeinnützigkeit, aus der sie ihre Bezüge erhalten, einzubringen ? (...) Edwin Münch

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