Pirmasens Das alte Pech und Unvermögen

RIESCHWEILER-MÜHLBACH. Die SG Rieschweiler sieht noch unbequemeren Wochen bis zur Winterpause entgegen, als ohnehin zu erwarten war: 1:2 (0:0) verlor man am Samstag das Duell in der roten Zone der Verbandsliga zu Hause gegen den punktgleichen Abstiegskandidaten TB Jahn Zeiskam (RHEINPFALZ am Sonntag informierte). Die 59. Minute mit der Rote Karten für Rieschweilers Torhüter Jan Ohle (59.), der Zeiskams Maurice Hafner im Strafraum von den Beinen holte, war die vielleicht spielentscheidende Situation.

Den einhergehenden Strafstoß verwandelte Zeiskams Eric Kiefer souverän zum 0:1. Nachdem der Gefoulte Hafner noch das 0:2 (76.) nachgelegt hatte, schien die Partie gelaufen. Doch in den letzten 15 Minuten spielte die SG Rieschweiler so, wie sie schon vorher mit elf Spielern hätte spielen müssen. So jedenfalls sah es Trainer Björn Hüther. Trotz Unterzahl wurde Zeiskam jetzt in die Defensive gedrängt und wurden Chancen herausgespielt. Nach einem Eckball von der rechten Seite gelang Abwehrspieler Steffen Sprau per Kopfstoß der 1:2- Anschlusstreffer (83.). Fast wäre noch dem eingewechselten Denis Müller ebenfalls per Kopf der 2:2-Ausgleich gelungen, doch reaktionsschnell drehte Zeiskams Keeper Steffen Hess den Ball mit den Fingerspitzen um den Pfosten. „In dieser Phase haben wir uns ganz dumm angestellt“, schimpfte nach dem Spiel Zeiskams Trainer Sahin Pita. „Wir hätten in dieser letzten Viertelstunde unsere vielen Konterattacken besser nutzen müssen, haben versäumt, nach dem zweiten Tor noch ein Drittes nachzulegen.“ Durch das zweite 1:2 in Folge bleibt die SGR mit nur 13 Punkten auch zum Auftakt der Rückrunde im Tabellenkeller der Liga, während sich Zeiskam mit jetzt 16 Punkten etwas ans Mittelfeld herantasten kann. „Wir haben heute schlechter als vor einer Woche bei der Niederlage gegen Offenbach gespielt“, beschriebt wertete SG-Trainer Hüther die Aktionen einer Mannschaft in Summe. „Die erste Halbzeit war ganz schwach, denn wir haben zu wenig gute Aktionen nach vorne gehabt und auch viele zweite Bälle verloren und damit Zeiskam mehr Spielanteile gegeben. Erst in der letzten Viertelstunde, als die Partie eigentlich schon entschieden war, haben wir gut gespielt“, wertete Hüther das Gesehene als zu wenig für die Situation. Die Roten Karte für Goalie Ohle sei bezeichnend für das derzeitige Agieren seiner Jungs. Man mache sich das Spielen, das Leben halt selbst schwer. „Auch das fehlende Selbstvertrauen meiner Spieler hängt mit der Tabellensituation zusammen“, so Hüther. Rieschweiler, das in der Startelf überraschend doch mit Christoph Weis begann, tat sich schwer in der Anfangsphase der ersten Halbzeit. Zu zögerlich wurde der Ball nach vorne gespielt. Das Loch, das zwischen Abwehr und Sturm klaffte, wurde oft nur durch hohe Bälle überbrückt. Zeiskam war insgesamt aktiver, was durch eine Vielzahl von Chancen untermauert wurde. Die besten Torgelegenheiten dabei hatten Christian Liginger (20.), Hafner (33.), Kevin Hoffmann (37.) und Christopher Koch (40.). Rieschweilers beste Torchance in Durchgang eins vergab Weis nach einem Pass von Sören Seliger (42.). Durchgang zwei begann mit einem Pfostenknaller von Hafner (52.), bevor es dann zur Roten Karte von Torwart Ohle kam. Die bittere Heimniederlage war eingeleitet. (srh)

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