Pirmasens Bronze als i-Tüpfelchen
MUTTERSTADT. Großer Erfolg im DKBC-Pokal durch den Landesligisten ESV Pirmasens III. Zwar wurde die Halbfinalbegegnung im Final Four am Samstag gegen den Bundesligadritten Walhalla Regensburg klar mit 0:8 (2902:3245 Kegel) verloren, doch im Spiel um den dritten Platz dominierten gestern die ESV-Mädels. Mit 7:1 (3014:2867 Kegel) erkämpften sie gegen den Zweit-Bundesliga-Anwärter Holzweißiger SV (Sachsen-Anhalt) die Bronzemedaille.
Im Halbfinale waren die unterklassigen ESV-Mädels gegen Erstligist Regensburg chancenlos. Dieser erteilte den „Himmelsstürmern“ eine wahre Lehrstunde. Der Unterschied kam vor allem bei den Abräumleistungen zutage, wobei die Bayern 243 Kegel mehr erzielten. „Es war für mein Team eine große Belastung, alle haben unter Wert gespielt und mussten Tribut zollen“, sagte ESV-Chefin Maria-Luise Weinkauff. Ehe sich Alisa Bimber (476) und Michelle Krämer versahen, lagen sie am Samstag mit 0:2 Mannschaftspunkten und 127 Kegeln zurück. Da nutzte auch das ausgeglichene Spiel von Teresa Lehmann (2:2, 505:531 Kegel) nicht viel, denn Ann-Katrin Neu sah überhaupt kein Land gegen ihre Gegnerin (449:551), so dass bei 0:4 Punkten der Rückstand auf 255 Kegel wuchs. Licht und Schatten dann in der Schlussbegegnung. Zwar erzielte Sarah Lehmann mit 493:488 das bessere Kegelergebnis, verlor aber mit 1:3 Satzpunkten. Eine Klatsche bekam Lisa Siegenthaler, die gegen die Tagesbeste Gegnerin mit 476:569 (0:4 Punkten) unterlag. Da in der zweiten Halbfinalbegegnung der Holzweißiger SV gegen den Bundesliga-Vizemeister KC Schrezheim mit 0:8 (2954:3191 Kegel) unterlag, war dieser der Gegner des ESV im kleinen Finale. Viel Spannung versprach das Duell der Außenseiter um Platz drei. Nachdem alle Hemmnisse abgelegt wurden, war das ESV-Team bestrebt, das kleine Finale für sich zu entscheiden. Immerhin sammelte der Gegner im vergangenen Jahr schon Final-Four-Erfahrungen, als er das Spiel um Platz drei gegen Union Sandersdorf verlor. Der ESV stellte um. Sarah Lehmann musste wegen einer Fußverletzung passen, Alisa Bimber und Ann-Katrin Neu blieben nach vorheriger Absprache als Vortagesschlechteste draußen. Für sie kamen Marie-Luisa Neu, Sara Scherer und Jacqueline Kennel zum Einsatz. Schon zu Beginn wehte ein anderer Wind als am Vortag. Mannschaftlich geschlossen agierte das junge Pirmasenser Team. Luisa-Marie Neu, mit 14 Jahren das Team-Küken, gewann bei 2:2-Satzgleichheit ihr Spiel mit 495:480 Kegel. Da Michelle Krämer ihrer Gegnerin mit 3:1 (506:475) das Nachsehen gab, ging der ESV mit 2:0 Mannschaftspunkten und einem Vorsprung von 46 Kegel in Führung. Eiskalt nutzte im Mittelpaar Sara Scherer ihre Chance, wobei sie sicher mit 3:1 (510:454) den ESV-Vorsprung ausbaute. Schwerer tat sich Jacqueline Kennel, die in einem Krimi bei 2:2- Satzgleichstand mit 501:514 Kegeln den Gegnerinnen den Punkt überlassen musste. Doch mit 3:1 Mannschaftspunkten und einem Vorsprung von 89 Kegeln war der Sprung auf das Treppchen vor dem Schlussabschnitt nah. Den Vorsprung wollte das ESV-Schlusspaar mit aller Macht sichern. Lisa Siegenthaler bewies starke Nerven, denn in einer eng geführten Partie behielt sie mit 3:1 Sätzen (485:470) die Oberhand. Den Schlusspunkt setzte die erfahrene Teresa Lehmann, die ihre Gegnerin mit 3:1 (517:474) sicher im Griff hatte. Der Deckel war geschlossen und das Team feierte ausgelassen die gewonnene Bronzemedaille, die zur Teilnahme am internationalen NBC-Pokal im Herbst in Öhringen berechtigt. „Super Leistung, super gekämpft, ich bin stolz auf mein Team. Ich ziehe meinen Hut vor dieser Leistung“, so die überaus glückliche Maria-Luise Weinkauff nach dem Spiel. Glücklich war auch die Mannschaftsführerin Lisa Siegenthaler: „Wir haben unser Ziel erreicht, für das wir alles gegeben haben. Die NBC-Teilnahme ist das Größte.“