Pirmasens Auers richtiger Riecher

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FREIBURG (doha/peb). Der Mann des Tages verschwand am Samstag schnell wieder aus dem Möslestadion. Benjamin Auer, der mit seinen zwei Toren den Fußball-Regionalligisten FK Pirmasens zu einem 2:0 (1:0) beim SC Freiburg II geschossen hatte, eilte direkt nach dem Abpfiff in die Kabine auf, duschte schnell und brauste im Privatauto davon.

Nun, Geschäftsmann Auer hatte noch einen wichtigen Termin in einem seiner drei Fitness-Studios. „In unserem Studio in Landau hatten wir Oktoberfest, dazu extra eine große Holzhütte aufgebaut und die ,Kirchberger’ engagiert – da stehen die Leute nach dem zweiten Lied auf den Tischen –, und da musste ich eben schnell zurück“, erzählte gestern der ehemalige Bundesligaspieler. Das Oktoberfest war ausverkauft, seine Mannschaft hatte „drei extrem wichtige Punkte bei einem Konkurrenten im Abstiegskampf“ geholt – da konnte der 34-Jährige „von einem sehr guten Samstag“ sprechen. Er kritisierte nur, dass sein Team die Konterchancen schlecht zu Ende gespielt habe. Schon früh war die Partie in eine für die Gäste günstige Richtung gelaufen: SC-Verteidiger Faiz Gbadamassi war kurz geistig abwesend und spielte einen katastrophalen Rückpass direkt in die Füße von FKP-Kapitän Sebastian Reinert, der auf Auer legte. Der musste nur noch einschieben – 1:0 (3.). „Dieses Geschenk hat uns natürlich in die Karten gespielt“, sagte FKP-Trainer Peter Tretter hinterher und fügte hinzu: „Gerade nach den jüngsten Ergebnissen hat uns das Sicherheit gegeben. Wir haben unsere Tore gemacht und wenig zugelassen.“ Die Partie hatte kein hohes Niveau. „Das Spiel war sehr zerfahren“, gab Reinert zu. Erst nach dem Seitenwechsel bekamen die gut 600 Zuschauer wieder Chancen auf beiden Seiten zu sehen. Pirmasens spielte dabei im letzten Drittel klarer als die Gastgeber, die durch den frühen Gegentreffer verunsichert wirkten. „Es ist dann unserer psychischen Situation geschuldet, dass wir in den entscheidenden Momenten die falschen Entscheidungen treffen“, analysierte SC-Trainer Martin Schweizer. Es dauerte aber bis zur 89. Minute, ehe Pirmasens den Sack zu machte und Auer einen Konter zum 2:0 vollendete. „Benny ist einfach da, wo es brennt“, freute sich Tretter über seinen Goalgetter: „In der Box hat er den richtigen Riecher.“ Ein Riecher, der die Serie von vier Niederlagen stoppte. Mit nun sechs Punkten aus sieben Spielen geht der FKP als Tabellenzwölfter ins Heimspiel am nächsten Samstag gegen den einen Punkt besseren Aufsteiger TSV Steinbach. Reinert: „Wir mussten in Freiburg gewinnen und haben das auch getan. Wir haben die richtige Antwort auf die letzten Wochen gegeben.“ Dort standen die „Großen“ der Liga auf der Gegenseite – Kassel, Saarbrücken, Offenbach. Freiburg hingegen hatte ebenfalls Probleme zum Start, steht bei zwei Punkten. „Auch in den letzten Spielen haben wir eigentlich gut dagegengehalten, aber jetzt kommen Gegner, die unsere Kragenweite haben. Da wollen wir punkten“, gab Reinert die Marschroute für die kommenden Aufgaben vor.

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