Pirmasens Anwohner sammeln in Niedersimten eimerweise Kröten ein: Schilder oder gar Sperrung erwünscht

Diese Teichanlage zieht die Frösche an.
Diese Teichanlage zieht die Frösche an.

In der Niedersimter Sportplatzstraße herrscht zurzeit ein hohes Verkehrsaufkommen in der Nacht: Kröten und Frösche ziehen vom Wald zu einem Weiher auf Privatgelände und kommen dabei allzu oft buchstäblich unter die Räder. Anwohner wollen etwas gegen den massenhaften Amphibientod unternehmen und haben bei der Stadt um Hilfe gefragt.

„Gestern haben wir 23 Tiere in kurzer Zeit über die Straße getragen“, erzählt Laura Diehl aus Niedersimten. „Und drei Feuersalamander“, nennt sie noch eine inzwischen seltene und streng geschützte Tierart. Immer wenn es regne, sei die Straße voll mit Kröten und zu oft würden die Tiere von Autofahrern getötet. Die Tiere kämen den steilen Hang hinter ihrem Haus runter und auch von einem Feldweg, der aus Richtung Erlenbrunn in der Sportplatzstraße endet. Von dort aus zögen die Tiere über die Straße zu dem Weiher. Wobei nicht nur durch die Autos Gefahr drohe. Viele der Tiere fallen laut Laura Diehl in den Gully, aus dem sie schon einige befreien musste. „Das geht jetzt bis Ende März“, so ihre Erfahrung aus früheren Jahren.

Diehl und ihr Nachbar haben inzwischen zur Selbsthilfe gegriffen und nehmen abends beim Gassi mit dem Hund einen Eimer mit, in dem die Tiere gesammelt und in Richtung Weiher gebracht werden. Der Weiherbesitzer habe sich einverstanden erklärt, dass die Kröten auf sein Grundstück gesetzt werden.

Schilder erwünscht

Der abendliche Einsatz der beiden reiche aber nicht, weshalb Diehl einen Eimer und Handschuhe am Fahrbahnrand aufstellen will, damit rücksichtsvolle Autofahrer, die vor einer Kröte stehen und nicht weiter wissen, diese flugs selbst in Richtung Weiher befördern können.

Die Niedersimterin hätte gerne, dass die Stadtverwaltung Schilder aufstellt, um auf die Amphibien hinzuweisen, und hat sich an das Gartenbauamt gewandt. Die Mitarbeiter dort seien derzeit mit der Prüfung beschäftigt, ob ein Schild möglich ist und was sonst noch getan werden könnte, bestätigt die Pressestelle der Stadtverwaltung. Im Idealfall könnte die Straße während der Laichzeit komplett gesperrt werden, meint Diehl und verweist auf die Landesstraße zwischen Clausen und Merzalben, die seit Jahrzehnten immer zur Laichzeit gesperrt werde.

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