Pirmasens Ahmad Mansour hält im Februar einen Vortrag in der Alten Post

Ahmad Mansour ist Psychologe und Extremismusforscher.
Ahmad Mansour ist Psychologe und Extremismusforscher.

Der Autor Ahmad Mansour kommt am 19. Februar nach Pirmasens, um einen Vortrag unter der Überschrift „Welche Strategien helfen gegen muslimischen Antisemitismus?“ zu halten. Die Nachfrage ist hoch. Es gibt nur noch wenige Plätze.

Ahmad Mansour ist ein israelisch-deutscher Psychologe, Extremismusforscher und Autor arabisch-palästinensischer Herkunft. Er wurde im Juli 1976 in Tira in Israel geboren, lebt seit 2004 in Deutschland und hat seit 2017 die deutsche Staatsbürgerschaft.

Ahmad Mansour hat Psychologie, Soziologie und Anthropologie in Berlin und Tel Aviv studiert. Er wurde vielfach für seine Arbeit im Bereich Extremismusbekämpfung und Demokratieförderung ausgezeichnet. Nicht zuletzt dank seiner persönlichen Erfahrung mit radikalislamischen Strukturen zählt Mansour zu den kenntnisreichsten Islamismus-Experten in Deutschland. Als Jugendlicher war er selbst Islamist, heute engagiert er sich gegen Islamismus, Antisemitismus und für Versöhnung. Die von ihm gegründete „Mansour-Initiative für Demokratieförderung und Extremismusprävention GmbH“, abgekürzt: MIND, bietet Projekte gegen islamistische Radikalisierung und muslimischen Antisemitismus.

„Der selbstverständliche Hass“

Am Montag, 19. Februar, kommt Ahmad Mansour für einen Vortrag in die Alte Post in Pirmasens. Darin geht er der Frage „Welche Strategien helfen gegen muslimischen Antisemitismus?“ nach. In einer Pressemitteilung zum Vortrag heißt es: „Der 7. Oktober 2023 hat ans Licht gebracht, was bisher von vielen in Europa oft verdrängt wird: Für eine erhebliche Anzahl der Menschen arabischer Herkunft und muslimischen Glaubens ist der Hass auf Israel und jüdische Menschen selbstverständlich. Aufgrund dieser Erkenntnis wird dieser Terrortag mit seinen Folgen und Reaktionen uns tiefgreifend beeinflussen und künftige Debatten um Migration und Integration im demokratischen Rechtsstaat entscheidend mitprägen müssen. Antisemitische Stereotype, judenfeindliche Sprüche sind gang und gäbe in vielen muslimischen Familien. Eltern und Kinder haben all das im mentalen Gepäck, wenn sie hier ankommen.“

Der komplexe Nahostkonflikt werde durch eine verengte Linse betrachtet und als schauriges Schwarzweiß-Spiel inszeniert: Juden als Täter, Palästinenser als Opfer, Attentäter als Helden. „Längst wimmelt es von diesen platten Narrativen auf Tiktok, Instagram und Facebook in vielen Sprachen“, heißt es weiter. „Dabei wurden Tausende friedliebende Muslime überhört, die seit Jahren vor genau diesem Szenario gewarnt haben.“

Diskussion mit dem Publikum

„Antisemitismus existiert. Er ist da, er ist brandgefährlich“, wird Ahmad Mansour in der Mitteilung zitiert. Demokratien müssten den Wertedialog stärken, politische Bildung fördern und viel effektiver in den sozialen Medien präsent sein. Es gehe darum, Anforderungen zu stellen und zu unterstützen, sich einer Generationenaufgabe zu widmen. Alle, die gegen die Demokratie agieren, benötigten klare Grenzen und Abschreckung, um staatliche Autorität zu akzeptieren.

In seinem Vortrag im Elisabeth-Hoffmann-Saal wird Ahmad Mansour diese Themenfelder beleuchten und anschließend mit dem Publikum diskutieren und Fragen beantworten. Ulrike Weil, die Leiterin der Pirmasenser Stadtbücherei, spricht von einer hohen Nachfrage. Es gebe nur noch rund 40 Plätze. „Ich hatte erst heute Morgen eine Anfrage aus Nußloch bei Heidelberg, die Leute reisen Herrn Mansour wohl tatsächlich hinterher“, sagt sie. Sie selbst habe die Idee gehabt, den Referenten für einen Vortrag in Pirmasens anzufragen. Mit ihm persönlich sei sie dabei nicht in Kontakt gekommen: „Herr Mansour hat ein Team, das sich um alles kümmert und auch die Reise plant“, sagt Weil. Sie geht davon aus, dass er auch Personenschutz mitbringen wird.

Info

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Bundesprojekt „Demokratie leben!“ statt. Der Einlass in den Elisabeth-Hoffmann-Saal im Forum Alte Post startet um 18.30 Uhr, der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr. Da das Platzangebot begrenzt ist, sind Reservierungen unbedingt erforderlich, entweder telefonisch unter 06331 842359 oder per Mail an stadtbuecherei@pirmasens.de

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