Pirmasens Überall am Wachturm wie einst Jimi Hendrix

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Die auch überregional populäre sechsköpfige Pirmasenser Rock-/Folk-Band „The Storytellers“ gab am Donnerstag ein Laune machendes Konzert im Pirmasenser Musikclub Z1.

Gegen 21 Uhr begannen die Gruppe um die beiden Frontmänner Fred G. Schütz (Gitarre, Bluesharp, Gesang) und Mike Carter (Gitarre, Banjo, Gesang) ihr Konzert mit einem ohrenbetäubend lauten etwa 15-sekündigen Tusch. So manchem Besucher wurde augenscheinlich Angst und Bange. Die „Storytellers“ werden doch nicht etwa zum Heavy Metal konvertiert sein? Mitnichten. Das Inferno war lediglich als Wachmacher und Einleitung zum Bob-Dylan-Klassiker „All Along The Watchtower“ gedacht, einer Nummer, die so recht bekannt allerdings in der stark veränderten Fassung von Jimi Hendrix wurde. Der Song wurde gewohnt lässig sowie gekonnt interpretiert. Schlagzeuger Marc Kambach konnte sich dabei gleich mal so richtig austoben und zeigen, was er alles drauf hat. Und das ist wahrlich einiges. Bei einem Großteil des Programms wirkte er dagegen etwas unterfordert. Mit „I Make Love To You Anytime“ (J. J. Cale) ging es dann wesentlich softer aber auch beschwingter weiter, bevor der „Grateful Dead“-Klassiker „Going Down The Road Feeling Bad“ ausgepackt wurde. Schon dieses Eröffnungstrio zeigte, wo es bei diesem Konzert lang gehen wird und war Beleg für die stilistische Vielfalt der „Storytellers“. Mit der Setliste dieses Konzerts, bestehend aus 28 Perlen der Genres Rock, Blues, Country und Folk, wurde, wie von dieser Band gewohnt, eine immens große Zielgruppe bedient. Und diese hatte sichtlich Spaß an dem Gebotenen und applaudierte ausgelassen. Die Klasse und Popularität der Truppe lässt sich in wenigen Sätzen zusammenfassen: Die Musiker sind exzellent aufeinander eingespielt und die Spielfreude des Sextetts ist fast greifbar. Mit Bassist Michael „Blacky“ Schwarz, Schütz, Carter und Kambach hat die Band vier Optionen für den Leadgesang und ist dadurch ebenso toll für den Background-Gesang aufgestellt. Max Pauls Keyboardspiel ist sehr songdienlich, zudem spielt er Pedal-Steel-Gitarre. Und da ist noch Philip Freyer, dessen virtuoses Spiel auf der Violine das Salz in der „Storytellers“-Suppe ist und vielen Songs so richtig viel Pepp gibt. Weitere Höhepunkte des zweigeteilten Auftritts waren „Going Up The Country“ („Canned Heat“), der urwüchsige Blues-Song „Rats And Roaches“ von Calvin Russell, Van Morrisons Version von Dylans „It’s All Over Now, Baby Blue“ und Bruce Springsteens Meisterwerk „Ghost Of Tom Joad“, bei dem Fred G. Schütz abermals gekonnt seine Bluesharp spielte. Für den Zugabeblock hatten die „Storytellers“ den üblichen Rausschmeißer „Walk On The Wild Side“ von Lou Reed dabei. Und so bleibt festzustellen, dass die „Storytellers“ einfach kein schlechtes Konzert spielen können, dafür sind sie zu gute Musiker und haben viel zu viel Spaß auf der Bühne. Vorschau Beim nächsten Konzert im Z1 spielt die Rockabilly-Band „Danny & The Wonderbras“ im Rahmen der Pirmasenser Kneipen-KulTour. Mehr Infos unter www.z1-musikclub.de.

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