Pirmasens „Werden das Dekanat umkrempeln müssen“

Die evangelische Bezirkssynode des Kirchenbezirks Pirmasens beschäftigte sich am Samstag im Theo-Schaller-Saal mit der Außenwahrnehmung, den inneren Strukturen der Kirche und dem Anstoßen notwendiger Veränderungen.

Die Aktion „Mission Mobil“ und das Reformationsjubiläum hätten sich gegenseitig befruchtet, sagte Dekanin Waltraud Zimmermann-Geisert. Die Veranstaltungen seien gut angekommen. Höhepunkte seien die Kirchenmusik-Veranstaltungen gewesen. Die Bezirkssynode beschloss, an der Kampagne „Glauben in der Westpfalz 2019“ teilzunehmen. Dabei sollen die drei Dekanate Homburg, Zweibrücken und Pirmasens gemeinsam Kurse zum Glauben anbieten, die in den Kirchengemeinden geplant und kommerziell beworben werden. Dafür stehen 20.000 Euro aus verschiedenen Töpfen bereit, informierte Pfarrerin Andrea Müller aus Germersheim. Die Kampagne bedeute ein kontinuierliches Weiterarbeiten im Verbund, was mit „Mission Mobil“ begonnen habe, so die Dekanin. Zimmermann-Geisert berichtete, bei den Kindertagesstätten gebe es infolge des Zuzugs von Migranten lange Wartelisten. Dies erfordere Personal, das Deutsch als Fremdsprache vermitteln könne. Auch die Beratungsstellen der Diakonie verzeichneten eine verstärkte Nachfrage durch Migranten. Damit sich deutsche Sozialschwache nicht vernachlässigt fühlen, wolle das Dekanat in der Innenstadt einen „Quartiersladen“ für Einheimische und Migranten einrichten. Für dieses Projekt komme vom Land Rheinland-Pfalz Geld über das Diakonische Werk in Speyer. Die Dekanin forderte die Bezirkssynodalen auf, angesichts der rückläufigen Zahl der Pfarrer und Gemeindemitglieder eine Strukturreform anzugehen. Für die Jahre 2020 bis 2025 bestehe die Vorgabe, drei Planstellen im Dekanat einzusparen. Es könnten jedoch keine Doppelstrukturen mehr abgebaut werden, da die Gemeinden dann für einen Pfarrer zu groß würden. Die Dekanin mahnte: „Wenn wir bei dem bisherigen System bleiben, werden Pfarreien aufgelöst und Landpfarreien bleiben vakant. Wir werden das gesamte Dekanat umkrempeln müssen.“ In den Presbyterien solle im kommenden Jahr die Strukturreform vorgestellt werden. Die Synodalen diskutierten intensiv, es sprach sich jedoch niemand gegen Reformen aus.

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