Pirmasens Pirmasenser Feuerwehr wird 150

Die Fahrzeuge, die früher in Pirmasens bei Bränden im Einsatz waren, werden für das Fest von Sammlern aus der Umgebung zur Verfü
Die Fahrzeuge, die früher in Pirmasens bei Bränden im Einsatz waren, werden für das Fest von Sammlern aus der Umgebung zur Verfügung gestellt.

Im vergangenen Jahr sorgten die Pirmasenser Feuerwehrleute mit einem Massenaustritt für bundesweite Schlagzeilen. Der Streit ist beigelegt. Jetzt steht das große Jubiläum im September an – damit könnte die Feuerwehr für positive Schlagzeilen sorgen.

Für Feuerwehren aus der Region ist es ein seltenes Jubiläum. Auf eine 150-jährige Geschichte können nicht viele verweisen, meint Horst-Michael Rossel, Vorsitzender des Stadtfeuerwehr-Verbands. Ludwigshafen habe kürzlich erst das 100-Jährige gefeuert. „150 Jahre das ist schon ein Wort“, so Rossel. Und da will sich der Stadtfeuerwehr-Verband auch nicht lumpen lassen. Zwei Tage Fest mit Rockmusik und Ausstellungen auf drei Plätzen werden von der Feuerwache bis zur Rheinberger-Passage die Teichstraße in eine Festmeile verwandeln. Bis zu 5000 Besucher könnten es bei schönem Wetter werden, hofft Stadtfeuerwehrinspekteur Karl-Heinz Bär. Für den 20. September ist ein offizieller Festakt in der Festhalle geplant. Richtig Partylaune werde jedoch beim Tag der offenen Tür am 21. September aufkommen und das bis in die Nacht hinein, versprechen Bär und Rossel. Einen Tag der offenen Tür veranstaltet die Feuerwehr jedes Jahr. Diesmal werde es aber einige Nummern größer. Im Hof der Feuerwache wird es das übliche Programm mit Vorführungen und Rundgängen geben. Der Krekeler-Platz an der Alten Post wird zum Ausstellungsgelände für Feuerwehrtechnik und Werbetrucks von Bundeswehr und Polizei. THW und Rettungsdienste sind ebenfalls vor Ort und aus Ramstein werde die US-Feuerwehr kommen, kündigt Bär an. Die Pirmasenser Feuerwehr wird ihre Oldtimer präsentieren. Andere Wehren werden ebenfalls mit historischen Fahrzeugen dabei sein. Höhepunkt werden ein Konzert mit den „Anonymen Gitarristen“ am 21. September sowie ein Feuerwerk sein. Für das Konzert hofft Bär auf 800 Besucher. Bär und Rossel rechnen mit Kosten von 50.000 Euro für das Jubiläum, die sich durch die Einnahmen beim Kartenverkauf und Speisen sowie Getränken wieder einspielen dürften. Ursprünglich sei sogar noch größer geplant gewesen. Ein Umzug durch die Stadt hätte noch gemacht werden können, aber dafür seien die Auflagen inzwischen so hoch, dass es finanziell nicht zu stemmen gewesen wäre, erzählt Rossel. Die Stimmung bei der Feuerwehr sei inzwischen wieder gut und das nicht nur im Hinblick auf das große Fest, versichern Rossel und Bär. Vor genau einem Jahr hatte eine Änderung beim Besetzungsverfahren für den Stadtfeuerwehrinspekteur für massiven Ärger gesorgt. Über 40 Wehrmänner quittierten den Dienst und die Feuerwehr musste eine eingeschränkte Einsatzbereitschaft verkünden. „Das hat sich alles beruhigt“, meint Bär heute dazu. „Es wächst wieder zusammen und fast alle wurden wieder integriert. Das ist kein Thema mehr“, so Rossel. Letztlich sei es nur zu zwei Austritten in der Folge des Streits gekommen. Alle anderen Wehrmänner seien wieder regulär im Dienst. Aktuell kann die Feuerwehr auf 114 Aktive verweisen. 13 davon sind Frauen und 19 gehören der Berufsfeuerwehr an. Die Jugendfeuerwehr sei mit 51 Mitgliedern gut bestückt. „Unsere Jugendarbeit funktioniert super“, sagt Rossel, der die Bereitschaft von Jugendlichen ab zehn Jahren sich zu engagieren, höher einschätzt als allgemein üblich. „Wenn man die Jugend richtig anspricht, dann kommen sie auch“, so Rossels Erfahrung. Die Tendenz sei steigend, wobei jedoch die Jugendabteilung nicht unbegrenzt wachsen könne. Die Jugendwehr ist für die Feuerwehr als Nachwuchsquelle wichtig. Jedes Jahr wechselten rund zehn Jugendliche zur regulären Wehr, so Bär. Dazu kommen immer fünf bis sechs Quereinsteiger und Zugezogene. Allgemein sei die Pirmasenser Wehr mit Freiwilligen gut aufgestellt. Bär wünscht sich zwar mehr Freiwillige, erinnert sich aber auch an magere Jahre, als gerade mal 79 Aktive für die Wehr zur Verfügung standen.

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Der VW-Bulli ist ein begehrtes Sammlerobjekt.
Der VW-Bulli ist ein begehrtes Sammlerobjekt.
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