Pirmasens Pirmasens: Schoen + Sandt entlässt Angestellte

Der Standort von Schoen+Sandt in der Lemberger Straße steht nicht in Frage. Die dort genutzte Fläche soll aber verkleinert werde
Der Standort von Schoen+Sandt in der Lemberger Straße steht nicht in Frage. Die dort genutzte Fläche soll aber verkleinert werden.

Aus der Lemberger Straße gibt es eine weitere Hiobsbotschaft: Auch der Maschinenbauer Schoen+Sandt machinery GmbH wird Leute entlassen. Man werde sich von über 20 der derzeit 100 Mitarbeiter trennen, wobei es auch Vorruhestandsregelungen geben solle, bestätigte am Donnerstag die Geschäftsführung der RHEINPFALZ.

Die Nachricht kommt überraschend. Denn noch vor einem Jahr herrschte bei dem 2007 neu gegründeten Maschinenbauunternehmen Zuversicht. Und Freude darüber, dass man das Jahr 2017 als erfolgreichstes der jungen Unternehmensgeschichte abgeschlossen hatte, nämlich mit einem Umsatz von über 20 Millionen Euro. Der Gegensatz dazu konnte gestern kaum größer sein: 2018 sei ihr schlechtestes Jahr geworden, informierte gestern Geschäftsführer Bernd Heitzmann. Genaue Zahlen lägen ihm noch nicht vor, aber es sei „sehr schlecht“ verlaufen. Grund dafür sei, dass Kunden etliche Projekte verschoben hätten. Dies könne er auch nicht an bestimmten Märkten festmachen, es sei durchweg Zurückhaltung geübt worden. Dass es nun aber gleich zu Entlassungen komme, begründet er damit, dass der Einbruch so deutlich sei, dass sie reagierten müssten. Deswegen hätten sie einen Restrukturierungsplan erstellt, der Veränderungen in Strukturen und Abläufen vorsehe. Dazu komme der Abbau von über 20 Stellen, wobei es auch Vorruhestandsregelungen geben solle, so Heitzmann. Die Entlassungen beträfen alle Bereiche: von der Verwaltung über Konstruktion und Montage bis zum Service. Die Mitarbeiter seien gestern in einer Betriebsversammlung informiert worden, erste Kündigungen seien ausgesprochen. Gespart werde solle im ganzen Unternehmen, so Heitzmann. So werde man etwa die bisher genutzte Fläche etwas verringern, um die Mietkosten zu reduzieren. Auch die Produktpalette werde gestrafft; dabei werde weiterhin in Produktinnovationen und Vertriebsaktivitäten investiert. Schoen+Sandt entwickelt und produziert Stanzmaschinen, Stanztechnologie, Schuhmaschinen und Siebwerkstätten und verfügt über einen Ersatzteil- und Kundenservice zur Inbetriebnahme, Wartung und Reparatur der Maschinen. Produziert wird in Pirmasens, wo inklusive der zwölf Auszubildenden und drei dualen Studenten zuletzt etwa 100 Menschen gearbeitet haben. Dazu kommt eine Produktion in Ungarn mit etwa 120 Beschäftigten. Vertreten ist das Unternehmen mit einer Tochter auch in Boston/USA. Ende 2017 war die Schweizer CGS Management AG als Mehrheitseigentümerin eingestiegen. Beteiligt blieb aber die kleine Gruppe privater Investoren, die 2007 die Neugründung der Schoen+Sandt machinery GmbH – nach der Insolvenz der „alten“ Schön+Sandt – ermöglicht hatte. Mit dem Einstieg der Schweizer Investoren war das Ziel verbunden, mit den Pirmasensern eine weltweit präsente Industriegruppe aufzubauen; dafür wurde auch die Holding International Cutting Group gegründet. Am Standort Pirmasens werde trotz des aktuellen Tiefs festgehalten, betonte Heitzmann gestern. Dies hätten die Gesellschafter ausdrücklich klar gemacht.

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