Pirmasens Pirmasens: Für Kunden immer auf dem Stand der Technik

Werner Bruckner blättert in einem Fotoalbum mit Bildern aus den Gründerjahren des Geschäfts. Daneben eine alte Schallplatte der
Werner Bruckner blättert in einem Fotoalbum mit Bildern aus den Gründerjahren des Geschäfts. Daneben eine alte Schallplatte der Firma Polydor.

Alteingesessen: Die Radio Bruckner GmbH gilt als kompetenter Ansprechpartner für die Bereiche TV, Hifi, Informationstechnik, Telekommunikation, Breitbandkabel und Satellitentechnik sowie Hausgeräte. Zudem ist das familiengeführte Unternehmen VdS-anerkannter Errichterbetrieb für Einbruchmeldeanlagen.

„Des Meisters Ehre ist seine Leistung.“ Dieser Satz auf Karl Bruckners Gründungsurkunde von 1945 war dem Vater und ist dem Sohn allzeit Verpflichtung. „Stetige Modernisierungen der technischen Ausstattung und konsequente Mitarbeiterschulungen gewährleisten, dass „wir stets für unsere Kunden auf dem neuesten Stand der Technik arbeiten“, sagt Werner Bruckner, der das Geschäft in zweiter Generation führt.

Breit aufgestellt

Breit aufgestellt stellt sich das Fachgeschäft in der Schlossstraße dar: quasi ein Paradies für Verbraucher mit Faible für weiße Ware und Consumer Electronics sowie neuester Computer- und Smartphone-Technik. Investiert wird bei Bruckner zudem in einen Hifi-Raum, der demnächst eröffnet wird. Eher spartanisch war die Ausstattung zur Gründungszeit kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges. Karl Bruckner werkelte in der Schützenstraße, oben in den Gauben, wo er seine Werkstatt hatte und mit Radios gebastelt hat. Ersatzteile gab’s in Nürnberg bei Max Grundig, damals ein Bastlergeschäft, wohin Bruckner mit dem Fahrrad geradelt ist. Aus Erzählungen der Eltern weiß Werner Bruckner, dass der Vater die Radios zusammengebaut und ein Freund die Gehäuse gefertigt hat. Die Einnahmen dienten zum Kauf eines Grundstücks in der Zwingerstraße 12, wo dann ein Geschäftshaus entstand. Per Zufall erfuhr Karl Bruckner, dass die Firma Blaupunkt Radios verkaufen wollte. Bruckner signalisierte Interesse und konnte Blaupunkt die Ware abkaufen. „Die waren froh, dass sie jemanden gefunden hatten, der einigermaßen solvent war“, so Sohn Werner. Der Vater hat drei Lkw mit ein paar hundert Radiogeräten von Blaupunkt gekauft. „Damit konnte er als erster Geschäftsmann in Pirmasens richtig viel Ware zum Verkauf anbieten. Soweit ich weiß, hat ein Radio damals 300 Mark gekostet.“ Was sich natürlich kaum jemand leisten konnte. Bruckner bot deshalb die Radios zur Ratenzahlung an: fünf Mark pro Monat. „So standen jeden Monatsanfang in der Zwingerstraße Schlangen von Menschen vor der Tür, um ihre fünf Mark zu bezahlen.“ Es folgte ein Umzug in die Schloßstraße, wo das Geschäft 1951 auf weitaus kleinerer Fläche als heute eröffnet wurde. Neben Radios hielten die Musikschränke, in denen Plattenspieler, Radio und Lautsprecher dabei waren, und eine Schallplattenabteilung Einzug. „Damals war die Oma für die Schallplatten zuständig.“

"Public Viewing" im Wohnzimmer

Schwarz-weiß war die Welt Anfang der 50-er Jahre, als das Fernsehprogramm startete. Die Übertragung der Krönung von Elizabeth II. zur britischen Königin konnten interessierte Menschen in Bruckners Geschäft verfolgen; denn dort stand einer von nur rund 300 Fernsehern in ganz Deutschland. Bei der Fußball-WM 1954 wurde sogar das Wohnzimmer der Bruckners als Stadionersatz genutzt. „Meine Eltern haben erzählt, dass wir damals bei uns im Wohnzimmer jede Menge Fernseh-Gäste hatten“, sagt Werner Bruckner. Bereits 1963 beschäftigte sich die Bruckner GmbH mit der Farbtechnik. „Unsere Leute waren auf Schulungen, um das Farbsystem kennenzulernen. Als Farbfernsehen 1967 in Deutschland eingeführt wurde, waren wir fit dafür. “ So wie sich das Fernsehgeschäft entwickelt habe, sei der Umsatz mitgewachsen. Es seien auch immer mehr Produkte hinzugekommen und dies habe dazu geführt, dass „wir immer mehr Räumlichkeiten benötigten.“ Heute sind Büroräume, Werkstatt und Ausstellungsfläche in vier Häusern untergebracht. „Die Standortentscheidung in der Stadt haben wir nie bereut, denn in unserer Branche gab es schon immer Höhen und Tiefen. Problematische Zeiten kann man in einer eigenen Immobilie besser abfedern“, sagt Werner Bruckner.

Viele langjährige Mitarbeiter

Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beläuft sich auf zehn; zusätzlich kommen fünf Aushilfskräfte hinzu. Bruckner ist auch stolz darauf, dass, wie beim Vater auch, immer sehr viele Mitarbeiter langjährig beschäftigt waren und sind. „Unsere erste Buchhalterin war ewig im Geschäft, unsere jetzige feiert dieses Jahr 45. Jubiläum“, so der Geschäftsführer. 40-jährige und 25-jährige Arbeitsjubiläen seien ebenfalls keine Seltenheit. 80 Prozent der Mitarbeiter seien ehemalige Auszubildende. „Wir bauen jetzt wieder auf.“ Ein Azubis sei in der Werkstatt eingesetzt, ein weiterer lernt das neue Berufsbild Kaufmann im E-Commerce. Damit wird eine neue, auf digitale Geschäftsmodelle ausgerichtete kaufmännische Qualifikation bezeichnet. Denn der Online-Shop sei mittlerweile zu einem ganz wichtigen Standbein geworden. 80 Prozent der Kunden würden sich erst mal im Netz informieren, bevor sie ins Geschäft kommen. „Dass der Kunde hier auch Ansprechpartner hat, ist unser großer Vorteil gegenüber den reinen Onlineshops.“ Außerdem weist Werner Bruckner darauf hin, dass der Online-Shop der Einkaufsgenossenschaft Euronics, „mit dem wir verlinkt sind, mit einem Preis für den besten Online-Auftritt, den es derzeit für Handelsbetriebe gibt, ausgezeichnet wurde“.

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