Pirmasens Pirmasens: Drei Wochen lang Vollsperrung

Wenn es keine Minusgrade gibt, wird ab Montag die Kreuzung an der Ecke Gärtner- und Bahnhoftstraße aufgerissen.
Wenn es keine Minusgrade gibt, wird ab Montag die Kreuzung an der Ecke Gärtner- und Bahnhoftstraße aufgerissen.

Die Großbaustelle in der Bahnhofstraße geht in eine besonders heikle Phase. Die Kreuzung Gärtner- und Bahnhofstraße muss voll gesperrt werden, erklärte gestern Jürgen Peltzer, Stadtwerke-Bereichsleiter Netze. Auf die Autofahrer kommen damit schwere Zeiten zu. Ob es schon am Montag zu Umleitungen kommt, hängt noch vom Wetter ab.

„Es wird kompliziert, das ist eine haarige Sache.“ Jürgen Peltzer, Stadtwerke Bereichsleiter Netze, sagte gestern, es seien viele Alternativen geprüft worden. Auch die, an der Baustelle Gärtner- und Bahnhofstraße eine Fahrspur offen zu halten. Das hätte aber ein zu großes Unfallrisiko gebracht. Deshalb werde die Kreuzung dicht gemacht, für die Dauer von drei Wochen. An der Ecke schneller voranzukommen, sei unmöglich. „Die Firma Karl Otto ist schon mit drei Baukolonnen vor Ort. Mehr geht nicht.“ Seit Januar arbeiten die Stadtwerke in der Bahnhofstraße. Seitdem wurden ab Höhe der Sparkasse Strom-, Wasser- und Fernwärmeleitungen neu verlegt. Auf der Kreuzung müssen die neuen Leitungen jetzt mit den alten verbunden werden, erläuterte Peltzer gestern. Bislang seien die Arbeiten auf der Winterbaustelle optimal gelaufen. Es habe keine Ausfalltage gegeben. „Wir sind im Zeitplan.“ Würde alles nach Plan weiterlaufen, wäre ab 15. März die Kreuzung wieder offen, auch in die Bahnhofstraße könnte dann wieder ab der Gärtnerstraße eingefahren werden. Wenn die Vollsperrung an der Ecke des Best-Western-Hotels kommt, ist die Gärtnerstraße aus Fahrtrichtung Schäferstraße nur noch für die Anlieger des Parkhauses der Kreissparkasse erreichbar. Eine weitläufige Umleitung wird ab der Kreuzung Schäferstraße/Am Wedebrunnen über die Adam-Müller-Straße ausgeschildert. Laut Peltzer haben sich die Stadtwerke in Abstimmung mit den Verkehrsexperten der Stadtverwaltung Hilfe bei dem Neunkircher Unternehmen SIG GmbH geholt, das auf großflächige Umleitungen spezialisiert sei. „Die wissen, wie der Verkehrsfluss am besten funktioniert.“ Sie hätten auch den Rat gegeben, die Autos von der Schäferstraße nicht durch die Schachenstraße zu leiten. Er rechne damit, dass es an der Streckbrücke zu Verkehrsbehinderungen komme. „Wir wissen, dass das ein Nadelöhr ist und die Umleitung nicht einfach wird.“ Peltzer wies auf eine weitere Schwierigkeit auf der Umleitungsstrecke von der Schäferstraße in Richtung Innenstadt hin. In Höhe der Feuerwache könne in die Bahnhofstraße eingebogen werden. Für Laster aber beispielsweise sei es dort zu eng zum Einfahren, die müssten dann über die Zweibrücker Straße die Innenstadt ansteuern. Das Linksabbiegen aus der Teichstraße in die Gärtnerstraße wird nicht mehr möglich sein, wenn auf der Kreuzung gearbeitet wird, so Peltzer. Ausfahrten aus dem Parkhaus Kreissparkasse und aus den Parkplätzen des Best-Western-Hotels und der Ärzte und Apotheker seien weiter möglich. Die Einfahrt in die Teichstraße werde über eine provisorische Ampel geregelt. Eigentlich sollte die Vollsperrung ab Montag kommen. „Wir wollten ab Freitag die Umleitung ausschildern.“ Wenn aber wie angekündigt eine Kaltfront komme, werde die Baustelle vorübergehend eingestellt und es gehe erst weiter, wenn keine Minusgrade mehr herrschten, erläuterte Peltzer. Für die Arbeiten an den Versorgungsleitungen seien tagsüber Plusgrade erforderlich. „Es besteht ansonsten die Gefahr, dass Geräte einfrieren und die Kunststoffleitungen Schaden nehmen, rostanfällig werden.“ Am Freitag falle die Entscheidung, wann es an der Kreuzung losgehe und ob die provisorische Verkehrsführung komme. Bei den Anliegern der Bahnhofstraße, die im zweiten Jahr baustellengeplagt sind, drücken die Arbeiten aufs Gemüt. Gabriele Lantz, Inhaberin der Galerie Bild und Rahmen, sagte: „Es ist schlimm. Das Geschäft wird schwieriger.“ Obwohl für Fußgänger immer ein Durchkommen ist, sei wenig los. Die Absperrung an der Ecke Gärtner- und Bahnhofstraße schrecke ab. Und für Autofahrer, nicht nur für Auswärtige, sei es schwierig, die Zufahrt in die Bahnhofstraße auszumachen. „Auf den Schildern steht nur Umleitung“, moniert Lantz. Da müsste auch die Zufahrt in die Bahnhofstraße ausgeschildert sein. Ihre Kunden drehten bis zu vier Ehrenrunden, bis sie die Einfahrt über die Ecksteinsau zur Fußgängerzone finden. Ein Lob spendete sie der Polizei: „Die haben Kunden von mir bis vor mein Geschäft gelotst.“ Hans Peter Grieve, der in der Bahnhofstraße ein Optikergeschäft betreibt, betonte, er sei froh, dass die Stammkunden noch kommen. Die Laufkundschaft sei weggebrochen. „Existenzbedrohlich ist es aber nicht“, so Grieve, der weiß, dass ein Ende der Bauarbeiten so schnell nicht in Sicht ist. „Im April geht der Straßenausbau weiter.“

x