Pirmasens Die Party beginnt auf dem Bieberer Berg

„Nie mehr Oberliga“: lautstark und inbrünstig feierten die Spieler des FK Pirmasens den Sieg und den damit verbundenen Klassener
»Nie mehr Oberliga«: lautstark und inbrünstig feierten die Spieler des FK Pirmasens den Sieg und den damit verbundenen Klassenerhalt in der Regionalliga Südwest.

«Offenbach.»Mit der Fortführung einer erstaunlichen Serie schafften die Spieler des FK Pirmasens am Samstag den Klassenerhalt in der Regionalliga Südwest. Das 1:0 bei den Offenbacher Kickers löste die Anspannung und eine große Party aus. Der FKP feierte sich ausgiebig nach dem Triumph auf dem Bieberer Berg. Es dauerte und dauerte, ehe die Spieler tröpfchenweise in Richtung der Kabine liefen – beziehungsweise laufen wollten. Es machte einfach so viel Spaß, auf dem Rasen zu feiern und sich von den vielen mitgereisten Anhängern aus Pirmasens feiern zu lassen. Der Regen in Offenbach störte die gute Laune da nicht, schließlich war das 1:0 bei den Hessen die Fortführung einer beeindruckenden Serie. Innerhalb von 15 Tagen holten die Pirmasenser zwölf Punkte, haben jetzt insgesamt 40 Zähler auf dem Konto und sangen deshalb im Stadion der Offenbacher Kickers lautstark und inbrünstig: „Nie mehr Oberliga.“ Peter Tretter wirkte ergriffen, auch eine gute halbe Stunde nach dem Spielende noch, als er auf dem Podium im Medienbereich saß. „Was wir mit unseren Mitteln und bei unserem Etat leisten, ist erstaunlich“, sagte der Trainer des FKP. Zuvor hatte er vom Spielfeldrand aus eine Mannschaft beobachtet und angeleitet, die sich der individuellen Klasse der Offenbacher mutig und geschlossen entgegenstellte. Die Gastgeber versuchten ihr Glück durchaus auch und hatten Chancen gegen die Pirmasenser, aber es war zu spüren, dass der FKP mehr Entschlossenheit auf den Rasen brachte und deshalb letztlich auch verdient gewann. „Ich denke, wir wollten es etwas mehr“, beschrieb Tretter das Geschehene später. Grotesker Fehlpass als Türöffner Ganz früh innerhalb der 90 Minuten war dem Außenseiter die Führung gelungen, weil OFC-Keeper Daniel Endres ein grotesker Fehlpass unterlief, den Dennis Krob im zweiten Versuch zum 1:0 ausnutzte (8.). Mit drei Heimsiegen hintereinander hatten sich die Pirmasenser eine sehr gute Ausgangslage im Kampf gegen den Abstieg erarbeitet, beim letzten Schritt half der Gegner mit. „Wir hatten das nötige Spielglück“, sagte Peter Tretter, denn die Offenbacher hatten gute Möglichkeiten zum Ausgleich, nutzten diese aber nicht. Das lag zu einem großen Teil aber nicht an den Offenbachern, sondern an Benjamin Reitz. Der FKP-Torwart hatte einen deutlich besseren Tag als sein Gegenüber Endres erwischt und verhinderte das 1:1 mit vielen Paraden. „Das ist natürlich eine tolle Sache, in so einem Stadion vor großer Kulisse so ein Spiel machen zu können“, sagte Reitz später. Der Schlussmann hielt den Sieg fest und musste in der zweiten Halbzeit mit ansehen, wie es seine Vorderleute spannend machten. Der auffallend gute Florian Bohnert, der emsige Krob und der lauffreudige Philipp Schuck vergaben beste Möglichkeiten zum 2:0, so dass es bis zum Schlusspfiff spannend blieb. „Unser Kampfgeist, unser Zusammenhalt und unsere Mentalität haben das möglich gemacht“, sagte Reitz. Er meinte mit dieser Aussage nicht den Triumph in Offenbach alleine, sondern die Serie von vier Siegen hintereinander, mit denen der Klassenerhalt perfekt gemacht wurde – bereits am viertletzten Spieltag. „Das ist Wahnsinn“, sagte Reitz und machte sich für einen schönen Abend bereit. Auf die Frage, ob das vorzeitige Erreichen des Saisonziels eine Feier nach sich ziehen würde, antwortete der Torwart: „Aber sicher doch, wir machen bestimmt noch eine kleine Party.“ In Offenbach sollte damit direkt begonnen werden. Allerdings gestaltete es sich schwierig, einen Kasten Bier für die Kabine zu besorgen. Nicht alles klappte auf Anhieb, aber davon ließen sich die Pirmasenser die gute Laune nicht vermiesen.

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