Pirmasens Auf Grenadierhaus fällt Licht

Beim Abriss des Mehrfamilienhauses (vorne) sind Sicherungsmaßnahmen und Handarbeit erforderlich, damit das angrenzende Grenadier
Beim Abriss des Mehrfamilienhauses (vorne) sind Sicherungsmaßnahmen und Handarbeit erforderlich, damit das angrenzende Grenadierhaus nicht beschädigt wird.

Das letzte noch erhaltene Grenadierhaus in Pirmasens wird noch in diesem Jahr aus seinem Schattendasein in der Kaffeegasse in das Licht der Schäferstraße gerückt. Die Stadt lässt ein davor stehendes Mehrfamilienhaus abreißen.

Entsprechende Arbeiten hat der Stadtrat schon beschlossen. Ebenfalls abgerissen werden die frühere Tankstelle in der Höfelsgasse sowie der gegenüberliegende Gebäudetrakt, der früher einen Plattenladen beherbergte. Die fast eine halbe Million Euro teuren Abrissarbeiten sollen im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Aktive Stadtzentren“ gefördert werden. Entsprechende Anträge hat die Stadtverwaltung bereits gestellt. Im Rathaus hofft man auf eine 90-prozentige Förderung. Am teuersten wird der Abriss der früheren Tankstelle in der Höfelsgasse sowie des früheren Plattenladens „Wave“ auf der anderen Straßenseite inklusive der Aufarbeitung des mit Altlasten verseuchten Geländes. 332.000 Euro soll der Rückbau des Areals kosten, das derzeit als Parkplatz für einen benachbarten Dönergrill genutzt wird. Allein für die Entsorgung von asbesthaltigem Material sowie der Altlasten des Tankstellenbetriebs kalkuliert die Stadt mit 89.000 Euro. Beide Grundstücke gehören der Stadt. Weitere 130.000 Euro wird der Abriss des Mehrfamilienhauses Kaffeegasse 14 kosten. Das markante Gebäude, Baujahr 1899, am Eingang der Kaffeegasse gehört der Stadt. Der Kostenvoranschlag für den Abriss hier liege über den üblichen Kosten für einen Abriss eines Hauses dieser Art, da man wegen des benachbarten Grenadierhauses besondere Vorsicht beim Abriss walten müsse. Das Grenadierhaus steht unter Denkmalschutz. „Daher sind umfangreiche Sicherungsmaßnahmen sowie Handarbeit vorgesehen“, wie die Verwaltung mitteilt. Das benachbarte Grenadierhaus soll das letzte noch erhaltene Exemplar dieser Art Häuser sein, die früher das Straßenbild in der Schäfergasse prägten und nach dem Krieg dem Straßenausbau sowie dem Wunsch nach zeitgemäßerem Wohnraum weichen mussten. Inhaber ist die Reservistenkameradschaft Pirmasens, die das Gebäude in Abstimmung mit der Denkmalpflege auch instand gesetzt hat. „Wir haben schon mit Baudezernent Michael Schieler über das Vorhaben gesprochen“, erzählt Manfred Schmenger, Vorsitzender der Reservistenkameradschaft. Schmenger rechnet noch in diesem Jahr mit dem Abriss. Er hofft auf einen schonenden Abriss, da nicht bekannt sei, wie die Wand zwischen dem Grenadierhaus und dem abbruchreifen Gebäude aussieht. „Das sieht man erst, wenn der Abriss läuft.“ Wenn das Haus abgerissen ist, hoffen die Reservisten auf mehr Platz für Parkplätze. Was genau mit dem Gelände passieren soll, sei aber noch offen, so Schmenger. Außerdem müsse anschließend das Dach an der Seite erneuert werden, was eventuell Sache der Stadt sein könnte. „Bisher hat das immer gut mit der Stadt geklappt“, zeigt sich Schmenger zuversichtlich.

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