Fussball Waldhof: Sportlicher Leiter wegen verschwiegenem Corona-Test freigestellt?

Bernd Beetz.
Bernd Beetz.

Sechs Tage lang hielt die Ankündigung der Verantwortlichen des Fußball-Drittligisten SV Waldhof Mannheim, über die genauen Gründe der Freistellung des Sportlichen Leiters Jochen Kientz Stillschweigen zu bewahren. Bernd Beetz, Präsident und Mäzen der Mannheimer, brach bei einer vom Klub organisierten Fan-Fragerunde, die auf dem Youtube-Kanal des SVW zu sehen ist, sein Schweigen.

„Stillschweigen hin oder her, mir platzt jetzt der Kragen. Ein Coronatest wurde verschwiegen. Mitarbeiter wurden angewiesen, die Geschäftsleitung nicht zu informieren. Das war ein ganz klarer Verstoß, da konnte der Aufsichtsrat nicht anders reagieren“, sagte Beetz auf die Frage eines Anhängers nach den Motiven der Trennung von Kientz. Der Sportliche Leiter habe demnach bewusst versucht, einen positiven Corona-Test im Umfeld der Mannschaft zu verschleiern. Nachdem der Vorfall bekannt geworden und untersucht worden sei, habe der Aufsichtsrat der Spielbetriebs-GmbH einstimmig die Absetzung von Kientz beschlossen. Zunächst hatten die Waldhöfer in einer Mitteilung keine Gründe zur Freistellung genannt, vor dem Pokalspiel der Mannheimer gegen Union Berlin am vergangenen Mittwoch hatte Beetz in einem TV-Interview von „einem Vorfall“, der mit einem „Corona-Ausbruch in Zusammenhang steht“ gesprochen.

Jochen Kientz selbst äußert sich zu seiner Freistellung und den jetzt öffentlich gemachten Vorwürfen nicht. Stattdessen hat er den renommierten Sportrechts-Anwalt Christoph Schickhardt mit der Wahrung seiner Interessen beauftragt. „Die Vorwürfe sind so schwer und auf den ersten Blick derart haltlos, dass ich jetzt noch einmal eine gründliche Prüfung vornehmen werde, ehe es dazu von unserer Seite eine Stellungnahme geben wird“, sagte Schickhardt der RHEINPFALZ. Der Jurist sprach von einem „groben Verstoß gegen arbeitsrechtliche Richtlinien“, dass der Verein über Beetz an die Öffentlichkeit gegangen sei: „Der Verein wird den Reputationsschaden, den Herr Kientz dadurch erlitten hat, zu ersetzen haben.“

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