Trippstadt Viel Regen in Winter und Frühjahr: Pfälzerwald erholt

Grüne Lunge mit ungewisser Zukunft. Der Pfälzerwald. Dieses Bild wurde im April 2023 bei Hermersbergerhof aufgenommen.
Grüne Lunge mit ungewisser Zukunft. Der Pfälzerwald. Dieses Bild wurde im April 2023 bei Hermersbergerhof aufgenommen.

Viele Niederschläge haben in den vergangenen sechs Monaten dem von Trockenheit geplagten Pfälzerwald eine Erholungspause verschafft. Nach einem relativ nassen Winter und Frühjahr sei der Boden als Wasserspeicher voll gefüllt, sagt Ulrich Matthes, Forstwirt und Leiter des rheinland-pfälzischen Kompetenzzentrums für Klimawandelfolgen in Trippstadt (Kreis Kaiserslautern). Das gelte sowohl für die obersten 30 Zentimeter des Waldbodens als auch für die beiden nächsten Schichten bis 110 Zentimeter Tiefe.

Es gebe einen allgemeinen langfristigen Trend zu mehr Niederschlag im Winterhalbjahr und leicht abnehmenden Niederschlägen im Sommerhalbjahr. Seit 2000 seien allerdings nasse Winter selten gewesen. Sorgebereitet habe vor allem die Trockenheit während der Vegetationszeit in den vergangenen Jahren und eine stärkere Verdunstung durch höhere Temperaturen, wodurch der Boden schneller austrockne.

Auch wenn die Situation im Moment günstig sei, sei es zu früh für eine Entwarnung in den Wäldern der Pfalz, die seit 2018 infolge Trockenheit unter Dauerstress stünden. „Wir haben aktuell eine gewisse Entspannung, die Mut macht“, so Matthes. „Ob das von Dauer sein wird, müssen freilich die nächsten Wochen und Monate zeigen.“ Von dieser Entwiclung hänge auch ab, ob vielleicht sogar einige ausgetrocknete Brunnen und Quellen wieder Wasser führen könnten. Allerdings bewege sich das Grundwasser an vielen Stellen „an der unteren Schwelle des Normalbereichs“. Daran zeige sich, dass einzelne sehr feuchte Winter die jahrelangen Defizite aufgrund von zu geringen Niederschlägen und Trockenperioden nicht kompensieren könnten.

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