Rheinland-Pfalz So verdient der Hahn-Airport am Russen-Jumbo

Wegen der Sanktionen gegen Russland darf ein Frachtflugzeug am Hunsrück-Flughafen Hahn seit April nicht wieder starten.
Wegen der Sanktionen gegen Russland darf ein Frachtflugzeug am Hunsrück-Flughafen Hahn seit April nicht wieder starten.

Schon seit mehr als einem halben Jahr darf ein Jumbojet unter russischer Kontrolle nicht mehr vom rheinland-pfälzischen Flughafen Hahn abheben. Für den insolventen Airport bedeutet das: Er kassiert Abstellentgelt, mittlerweile ist ein Betrag in ordentlicher Höhe aufgelaufen.

Die große Frachtmaschine, eine Boeing 747, die im Frühling 2022 für die Airline Cargologicair UK im Hunsrück gelandet ist, sitzt weiterhin auf unbestimmte Zeit fest. Hintergrund ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) als Luftfahrt- und Luftsicherheitsbehörde für Rheinland-Pfalz teilt auf Anfrage mit: „Die Airline sowie deren Flugzeuge fallen unter die EU-Sanktionen, und insofern steht die B 747 nach wie vor auf dem Flughafen Frankfurt-Hahn.“ Etwaige Bemühungen der Fluggesellschaft, den Jumbojet aus dem Hunsrück loszueisen, „sind uns nicht bekannt“, ergänzte die Behörde.

Die Maschine hatte einen Wartungsaufenthalt auf dem insolventen Airport Hahn, für den größtenteils inzwischen ein Frankfurter Unternehmen einen Kaufvertrag unterzeichnet hat. Einen Minderheitsanteil hält das Land Hessen.

Auch das Bundesverkehrsministerium betont: Das Start- und Flugverbot gegen den Jumbojet „der Cargologic UK mit der Kennung G-CLBA“ gelte weiterhin. Im April hatte das Ministerium erklärt, die Airline sei in Besitz zweier russischer Staatsbürger.

Zu den Parkgebühren auf dem Vorfeld des Flughafens hatte der Sprecher des Insolvenzverwalters im April mitgeteilt: „Wir berechnen ein tägliches Abstellentgelt in Höhe von drei Euro pro angefangener Tonne höchstzulässiges Startgewicht. Bei diesem Flugzeug sind das rund 400 Tonnen, das Abstellentgelt beträgt entsprechend rund 1200 Euro pro Tag.““ Seit April ist also ein Betrag in insgesamt sechsstelliger Höhe aufgelaufen.

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