Idar-Oberstein Prozess um tödlichen Masken-Streit geht mit Beweisanträgen weiter

In einer Tankstelle erschoss ein Mann im Streit um eine Corona-Maske einen Angestellten.
In einer Tankstelle erschoss ein Mann im Streit um eine Corona-Maske einen Angestellten.

Der Prozess gegen den mutmaßlichen Tankstellenmörder von Idar-Oberstein ist mit weiteren Beweisanträgen der Verteidigung fortgesetzt worden. Entgegen der ursprünglichen Planung konnte der psychiatrische Sachverständige, der den Prozess vor dem Landgericht Bad Kreuznach begleitet, am Mittwoch nicht gehört werden. Ob er am Montag sein Gutachten vorstellen wird, war zunächst unklar. Demnach soll am Montag unter anderem auch der Gefängnispsychologe, der den Angeklagten betreut, gehört werden.

Der angeklagte Deutsche soll einen 20 Jahre alten Tankstellen-Kassierer in Idar-Oberstein (Landkreis Birkenfeld) Mitte September 2021 getötet haben, weil dieser den Kunden auf die Maskenpflicht hingewiesen hatte. Er hatte an einem früheren Prozesstermin die Tat gestanden und umfassend ausgesagt.

Der 50-Jährige ist auch wegen unerlaubten Waffenbesitzes angeklagt. Als Grund für seine Tat gab er an, sich von dem Tankstellen-Mitarbeiter provoziert gefühlt zu haben. Laut Anklage und eigenen Angaben vor Gericht fuhr der Mann nach einem ersten Besuch der Tankstelle nach Hause, holte einen geladenen Revolver und kehrte dann in die Tankstelle zurück. Dort erschoss er den jungen Mann.

Im weiteren Prozess wird es nach Angaben des Gerichts unter anderem um die Frage gehen, ob der Angeklagte wegen seines hohen Alkoholkonsums zur Tatzeit vermindert schuldfähig war oder nicht. Laut einem Rechtsmediziner war der Angeklagte zur Tatzeit stark betrunken. Demnach soll er zwischen 1,73 und 1,93 Promille gehabt haben.

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