Koblenz Premiere: Fastnacht ohne Barrieren

«Premiere für Karnevalswagen für Menschen mit Behinderung»
»Premiere für Karnevalswagen für Menschen mit Behinderung«

Fastnacht ohne Barrieren: Ein inklusiver Karnevalswagen für Menschen mit Behinderung feiert auf dem Rosenmontagszug in Koblenz seine Premiere. „Wir freuen uns, dass wir mit Hilfe von Sponsoren und zahlreichen ehrenamtlichen Helfern dieses besondere Projekt umsetzen konnten“, erklärte Bernd Feith, der Vorsitzende des verantwortlichen Koblenzer Karnevalsvereins.

Auf dem Wagen – außen bunt bemalt mit Graffitis eines Koblenzer Künstlers – finden insgesamt zehn Menschen mit Behinderung und genauso viele Betreuer Platz. Darunter sind zwei Plätze für Rollstuhlfahrer ausgestattet. Über eine elektrische Rampe finden Narren-Begeisterte barrierefrei ins Wageninnere, das auch über eine behindertengerechte Toilette verfügt.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) übernahm die Schirmherrschaft für das Projekt und taufte den Wagen am vergangenen Wochenende, bevor das besondere Gefährt am Montag durch das närrische Treiben rollen wird. „Der Inklusionswagen ermöglicht es Menschen mit Behinderung, aktiv am Koblenzer Karneval teilzunehmen. Er ist damit ein wunderbares Beispiel für gelebte Inklusion und Teilhabe“, so Dreyer.

Laut Feith unterstützt in Koblenz der Verein des Karnevalsprinzen traditionell ein wohltätiges Projekt. Das aktuelle Projekt – der inklusive Karnevalswagen – sei aus der Idee heraus entstanden, alle Menschen an Karneval mit einbeziehen zu können. Gemeinsam mit einem weiteren Koblenzer Karnevalsverein setzte der Verein um den Vorsitzenden Feith die Idee um.

Rund 18 000 Euro und tausende Stunden ehrenamtliche Arbeit ließen aus dem Projekt Wirklichkeit werden. Mit der Planung begann man schon im Frühjahr 2020. Durch die corona-bedingten Ausfälle der Karnevalszüge hat der Inklusionswagen diesen Montag seinen ersten großen Auftritt.

Dank zahlreicher Spenden sei noch etwas übrig, sodass die Teilnahme des Wagens auch an den kommenden Karnevalszügen gesichert sei, sollte mal etwas kaputt gehen. Damit die Menschen trotz Behinderung sicher auf dem Wagen Fastnacht feiern können, gelten strengere Vorschriften als sonst. „Uns war es wichtig, dass der inklusive Wagen nachhaltig ist und noch bei vielen Karnevalszügen dabei sein wird“, so Feith.

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