Carlsberg Nach 36 Jahren: Agenten-Giftmord an Priester in der Pfalz offenbar bewiesen

Papst-Freund und Kommunismus-Kritiker: Franciszek Blachnicki (rechts) mit Johannes Paul II.
Papst-Freund und Kommunismus-Kritiker: Franciszek Blachnicki (rechts) mit Johannes Paul II.

Todesursache: Lungenembolie. So lautete die Diagnose eines Arztes, als Ende Februar 1987 der in Carlsberg (Kreis Bad Dürkheim) im Exil lebende polnische Priester Franciszek Blachnicki plötzlich starb. Ermittler aus Polen haben nun aber verkündet: Sie können beweisen, dass der 65-Jährige vergiftet wurde – mutmaßlich von Agenten aus seinem damals kommunistisch regierten Heimatland. Denn das Pfälzer Zentrum seiner Licht-Leben-Bewegung war zu einer wichtigen Anlaufstelle für Landsleute und Regimekritiker im Westen geworden.

Nun soll geklärt werden, wer die Tat in Auftrag gegeben und ausgeführt hat. Ein möglicher Ansatzpunkt: Ein aus Polen stammendes Ehepaar lebte damals ebenfalls in Carlsberg und unterstützte Blachnicki scheinbar, war aber offenbar im Auftrag des Geheimdiensts dort. Am Tag vor seinem Tod soll der Geistliche einen Hinweis auf Spitzel- und Sabotage-Aktivitäten der beiden bekommen haben. Was danach passierte und wofür die mittlerweile 73-jährige mutmaßliche Ex-Agentin in Polen zuletzt vor allem bekannt war, steht im ausführlichen Bericht.

 

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