Pfalz Enkeltrick und Schockanruf: Die Branche wächst – trotz jüngster Verhaftungen

Die Betrugsbranche boomt und es wird nicht leichter für die Ermittler, auch wenn Ende des Jahres auf einen Schlag 27 Tatverdächt
Die Betrugsbranche boomt und es wird nicht leichter für die Ermittler, auch wenn Ende des Jahres auf einen Schlag 27 Tatverdächtige festgenommen wurden.

Enkeltrick und Schockanruf sind eine Boom-Branche für Verbrecher, und die Polizei hinkt den Tätern oft hinterher. Doch nun gab es bei einem internationalen Großeinsatz 27 Festnahmen. Und auch in Mutterstadt wurde jüngst eine Geldabholerin verhaftet. Ein Grund zur Entwarnung ist das nicht, sagt ein Ermittler aus der Pfalz.

Als eine 80-jährige Frau aus Mutterstadt am 22. November gegen 14 Uhr einen Anruf ihres angeblichen Enkels erhält – der Anrufer behauptet, einen tödlichen Unfall verursacht zu haben – nimmt das Geschehen zunächst den für diese Art von Anrufen üblichen Gang. Kaum hat der angebliche Enkel ein paar Worte gesagt – darunter die Schlüsselworte „Unfall“ und „tödlich“ – übernimmt ein zweiter Mann das Gespräch mit der 80-Jährigen. Er gibt sich als Staatsanwalt aus und fordert die Seniorin auf, nun eine Kaution von 160.000 Euro für den Enkel zu bezahlen. Die enorme vorgebliche Kautionsforderung einer vorgetäuschten Autoritätsperson ist der Kern eines betrügerischen Schockanrufs. Es wird stets dieselbe falsche Behauptung aufgestellt: Der Enkel oder die Enkelin oder die Nichte oder der Sohn muss als Unfallverursacher ins Gefängnis, wenn nicht schnell sehr viel Geld fließt.

26-jährige Geldabholerin verhaftet

Die 80-jährige Mutterstadterin vereinbart mit dem Anrufer tatsächlich einen Termin für die Geldübergabe. Ab diesem Zeitpunkt allerdings entwickelt sich das Geschehen anders, als von den Tätern erwartet, nachdem sie mit ihrer Strategie vermutlich schon oft erfolgreich waren. Denn der Sohn der 80-Jährigen hat zwischenzeitlich die Polizei alarmiert. Mit der Folge, dass Polizeikräfte nach der Geldübergabe eine 26-jährige Frau festnehmen können, die laut Ermittlungsbehörden als Geldabholerin für die Betrüger arbeitete.

„Action Weeks“ mit über 1000 Einsatzkräften

Vom kleinen Erfolg zum deutlich größeren: Mit enormem Personalaufwand verbunden ist ein zweiwöchiger internationaler Großeinsatz in Sachen Enkeltrick und Schockanruf vor wenigen Wochen. 27 Verhaftungen konnten die Ermittler im November und Dezember verbuchen.

Den vollständigen Beitrag aus der RHEINPFALZ am SONNTAG inklusive eines Gesprächs mit einem Pfälzer Chefermittler für Bandenkriminalität lesen Sie hier: Festnahmen in der Enkeltrick-Szene: „Es wachsen immer neue Köpfe nach“

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