Darts Drei in dritter Runde: Deutsche Party im „Ally Pally“

Florian Hempel war im Grunde schon ausgeschieden bei der WM, hatte Matchdarts gegen sich – und siegte trotzdem noch.
Florian Hempel war im Grunde schon ausgeschieden bei der WM, hatte Matchdarts gegen sich – und siegte trotzdem noch.

Im legendären Alexandra Palace entwickelt sich allmählich eine deutsche Dauerparty. Comeback-König Florian Hempel, ein unaufgeregter Martin Schindler und der mittlerweile sogar als Geheimfavorit gehandelte Gabriel Clemens lassen die zahlreich angereisten und ohnehin feierwütigen Darts-Fans aus Deutschland vom ganz großen Coup träumen. Drei Deutsche in der dritten Runde bei der WM in London gab es noch nie.

Der Wahl-Kölner Hempel ließ den „Ally Pally“ gleich zu Beginn der Abendsession am Freitag toben. Nach 0:2-Rückstand und drei Matchdarts gegen sich im Duell mit dem belgischen Topspieler Dimitri Van den Bergh drehte der frühere Handball-Torwart plötzlich auf, warf zwischendurch zwei Zehn-Darter nacheinander und traf fast jedes Doppel. „Ich war eigentlich schon ausgeschieden, aber ich lebe noch“, sagte Hempel, der kurz nach dem Start „jedes Gefühl in meinem Körper verloren“ hatte, nach dem Match.

Aus Trio könnte Quartett werden

Direkt im Anschluss machte Schindler einen aus deutscher Sicht denkwürdigen Abend perfekt. Beim 3:1 gegen den Niederländer Jermaine Wattimena ließ der gebürtige Strausberger überhaupt nichts anbrennen. Wie schon während Hempels Partie peitschten die vielen deutschen Fans ihre Helden lautstark nach vorn. Schon am Donnerstag war Clemens mit einem Sieg an jenem Ort gestartet, an dem er bei der letzten WM deutsche Darts-Geschichte geschrieben hatte.

Aus dem Trio könnte gar noch ein Quartett werden: Ricardo Pietreczko spielt am Nachmittag (14.40 Uhr/Sport1 und DAZN) gegen den Engländer Callan Rydz um den Einzug in die dritte Runde. Vier Deutsche mittendrin, wenn die heiße Phase der WM beginnt? Es wäre ein riesiger Meilenstein. „Es ist großartig, wie sich der deutsche Dartssport entwickelt. Wir sind auf einem neuen Level angekommen“, sagte Schindler, der auch im Vorjahr in der dritten Runde stand und dort den späteren Weltmeister Michael Smith am Rande einer Niederlage hatte.

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