Rheinland-Pfalz Corona-Pandemie: Größter Wirtschaftseinbruch seit Vorkriegszeit

Das BIP ist im ersten Halbjahr um 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen.
Das BIP ist im ersten Halbjahr um 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen.

Die Corona-Pandemie hat tiefe Spuren in der rheinland-pfälzischen Wirtschaft hinterlassen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,7 Prozent, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag in Mainz mitteilte. „Das ist das Extremste, was wir in der Nachkriegsgeschichte erlebt haben“, sagte Landesamt-Präsident Marcel Hürter.

Der Rückgang der Wirtschaftsleistung in dem Bundesland fiel nach vorläufigen Berechnungen aber etwas milder aus als im Bundesdurchschnitt mit 6,6 Prozent. Dies liege vor allem an der Wirtschaftsstruktur: Die Vorleistungsgüterindustrie, die in Rheinland-Pfalz mehr als die Hälfte des gesamten Industrieumsatzes erbringe (Deutschland: 36 Prozent), sei von dem Konjunktureinbruch weniger betroffen als die Investitionsgüterindustrie.

Verglichen mit dem Abschwung der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 (minus 5,0 Prozent) fiel der coronabedingte Rückgang der Wirtschaftsleistung im ersten Halbjahr nach Angaben der Statistiker nur etwas kräftiger aus – entgegen ersten Erwartungen. Mit dem Rückgang von 5,7 Prozent liegt Rheinland-Pfalz im bundesweiten Vergleich auf dem sechsten Platz. Am geringsten war der Einbruch in Schleswig-Holstein mit minus 3,8 Prozent, danach folgen Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.

x