Rheinland-Pfalz Anstieg bei Bildern mit sexuellem Missbrauch von Kindern

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Die Verbreitung von Bildern und Videos, auf denen Kinder oder Jugendliche sexuell missbraucht werden, steigt in Rheinland-Pfalz weiter. In 1157 Fällen hat die Polizei im ersten Halbjahr 2022 allein nach Hinweisen der US-amerikanischen Organisation NCMEC ermittelt. Das waren 90 Prozent mehr Fälle als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie der Präsident des Landeskriminalamts (LKA), Johannes Kunz der Deutschen Presse-Agentur in Mainz sagte.

NCMEC prüft soziale Medien und Messengerdienste auf Missbrauchsbilder. Die Abkürzung steht für Nationales Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder. Die Entwicklung sei in anderen Bundesländern ähnlich, sagte Kunz.

2021 hatte das Plus der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung im Vergleich zum Vorjahr bereits fast 28 Prozent betragen. Der deutliche Sprung auf 5162 Fälle ging vor allem auf zahlreiche Bilder und Videos von Kindern mit sexuellem Missbrauch zurück. Im überwiegenden Teil der Fälle würden diese leichtsinnig meist von jungen Menschen übers Handy verschickt, sagte Kunz.

„Jeder einzelne Fall muss mit hoher Intensität bearbeitet werden“, sagte Kunz. Welche Strukturen stehen dahinter? Gibt es Hinweise, dass der gezeigte Missbrauch noch andauert? All das müsse geklärt werden. „Das ist ein hoher Bearbeitungsaufwand für die örtliche Polizei und bindet viel Personal.“

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