Saarland AfD darf zur Landtagswahl in Saarbrücken nun doch antreten

Josef Dörr, 83 Jahre alt und früher bei der CDU und bei den Grünen engagiert, will noch einmal für die AfD in den Landtag.
Josef Dörr, 83 Jahre alt und früher bei der CDU und bei den Grünen engagiert, will noch einmal für die AfD in den Landtag.

Die AfD darf bei der Landtagswahl im Saarland in allen drei Wahlkreisen antreten. Damit erhöht sich die Chance der Partei, nach der Wahl im März wieder ins Landesparlament einzuziehen. Die Partei hatte ihren Einzug selbst gefährdet, indem sie ihren Wahlvorschlag für die Landesliste nach internen Streitereien selbst ersatzlos zurückzog und im Wahlkreis Saarbrücken zwei verschiedene Wahlvorschläge einreichte. Nur in den Wahlkreisen Neunkirchen und Saarlouis hatte sie unstrittige Wahlvorschläge vorgelegt. Der Wahlausschuss für den Wahlkreis Saarbrücken entschied am Freitagmorgen, dass der zeitlich zweite Wahlvorschlag der AfD zur Wahl zugelassen wird. Auf dieser Liste steht als Spitzenkandidat der frühere Parteivorsitzende Josef Dörr, den die Bundes-AfD abgesetzt hatte und der ein erklärter Gegner des amtierenden saarländischen AfD-Vorsitzenden Christian Wirth ist. Der 83 Jahre alte Dörr ist aber nach wie vor Fraktionsvorsitzender der AfD im Landtag und strebt dieses Amt auch nach der Wahl wieder an. Nach der Entscheidung des Saarbrücker Wahlausschusses hat die AfD nun in allen drei saarländischen Wahlkreisen eine gültige Kandidatenliste eingereicht und wird bei der Wahl am 27. März in allen Wahlkreisen auf dem Wahlzettel stehen. Da im Saarland jeder Wähler bei der Landtagswahl nur eine Stimme hat, schadet es der AfD rechnerisch auch nicht, dass sie keine gültige Landesliste eingereicht hat. Sollte der AfD nach der Auszählung der Stimmen ein Sitz oder mehrere Sitze von der Landesliste zustehen und es ist keine vorhanden, dann wird nach dem saarländischen Wahlrecht ersatzweise auf die Kreislisten zurückgegriffen. Der AfD würde also kein Sitz verloren gehen. Politische Beobachter schätzen, dass auf die AfD zwischen sechs und zehn Prozent der Stimmen entfallen könnten.

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