Neustadt Zugzwang in Hambach

Neustadt. Die TSG Deidesheim kraxelt, der 1. FC 23 Hambach rutscht ab, der VfL Neustadt II gewinnt – und streitet dennoch wieder: Die hiesigen Vertreter in der Fußball-A-Klasse Rhein-Mittelhaardt bieten vor dem 13. Spieltag in vielerlei Hinsicht Gesprächsstoff.

Manchmal braucht’s ein bisschen Glück. Die ganze Woche über hatte sich Christian Schubing mit einer Erkältung geplagt, allein den Überredungskünsten des selbst vergrippten Trainers Rudolf Benkler war es geschuldet, dass Schubing sich wenigstens auf die Bank setzte. Und siehe da: Schubing kam in der zweiten Hälfte auf den Platz und erzielte in der 88. Minute den 3:2-Siegtreffer für die TSG Deidesheim im Spiel bei der SpVgg Rödersheim. Mit 19 Punkten bei einem Spiel weniger belegt die TSG Tabellenplatz vier – für einen Aufsteiger eine sehr ordentliche Zwischenbilanz. Kaum war der Abpfiff erklungen, scharte Benkler seine Schützlinge um sich. Relativ schnell war durchgesickert, dass der kommende Gegner ASV Harthausen (Sonntag, 15 Uhr) den FV Berghausen mit 2:0 geschlagen hatte; dabei steht der ASV nur knapp über dem Strich auf Rang zwölf. Benkler ließ keine Zeit verstreichen, um seinen Spielern klarzumachen: Auch die nächste Partie wird kein Honigschlecken. „An all den Ergebnissen sieht man, wie ausgeglichen diese Liga ist“, sagt Benkler, „da gibt es nichts und niemanden zu unterschätzen. Darauf werde ich die Mannschaft auch noch mal ausführlich hinweisen.“ Fraglos übernimmt die TSG die Rolle des Favoriten, zumal der Kader keine Lücken aufweist. „Wir sind in einer ganz guten Situation“, bestätigt Benkler. Die Freude über den 2:1-Erfolg beim 1. FC 23 Hambach verflog schnell. Wenige Tage später schon schrieb die Zweite Mannschaft des VfL Neustadt wieder negative Schlagzeilen: Daniel Neu war zum Einsatz gekommen, obwohl dies die Vereinsspitze (angeblich?) untersagt hatte. Die Führungsriege zumindest empfand Neus Mitwirken als Affront und sperrte ihn vereinsintern bis zum Ende der Spielzeit. Ob sich die Mannschaft und Neu daran halten? Überliefert ist eine Aussage, wonach die gesamte Truppe nicht mehr spielen werde, sollte einer aus ihrer Mitte verbannt werden. Dem Terminplan zufolge gastiert der VfL am Sonntag (15 Uhr) beim Tabellenzweiten VfB Iggelheim. Auch ohne internen Zwist eine schwer zu lösende Aufgabe. Der 1. FC 23 Hambach hat einen unangenehmen Mittwochabend hinter sich. In Edenkoben wurde vor der Gebietsspruchkammer des Verbandes das Veto des FV Heiligenstein gegen die Wertung der Partie des fünften Spieltages verhandelt. Heiligenstein unterlag in Hambach damals mit 1:2, wirft dem FC 23 allerdings vor, vom Schiedsrichter ungeahndet viermal ausgewechselt zu haben. FC-Klubchef Roland Fecht war als Zeuge geladen, er wohnte der Sitzung darum nur kurz bei und wollte sich gestern nicht zu Inhalten äußern. Noch steht ein Urteil aus, es soll beiden Vereinen in Kürze zugehen. In der Tabelle rutschte der FC 23 durch zwei Niederlagen in Folge auf den elften Rang ab. Fecht ist damit natürlich unzufrieden: „Die letzten beiden Spiele waren nicht gut. Wir hatten etliche Chancen, um die Ergebnisse anders zu gestalten. Ein bisschen mehr Cleverness, ein bisschen mehr Knipser-Eigenschaften, und wir hätten nicht verlieren müssen. Die Gegner waren nicht besser als wir.“ Nun trifft die Mannschaft des rumänischen Spielertrainers Dumitru Balea auf den punktgleichen Tabellenachten SpVgg Rödersheim (Sonntag, 15.30 Uhr). Fecht sieht die Hambacher Elf in Zugzwang: „Wir müssen bis zur Winterpause noch ein paar Punkte holen, auch wenn die Personaldecke dünn ist.“

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