Wir über uns „Zeitung? Das liest doch keiner mehr!“

Verbindet mit dem Lesen der Zeitung ein gemütliches Familienfrühstück: Stefanie Brunner.
Verbindet mit dem Lesen der Zeitung ein gemütliches Familienfrühstück: Stefanie Brunner.

Warum RHEINPFALZ-Redakteurin Stefanie Brunner trotz Gegenwinds weiter an die Zukunft der Lokalzeitung glaubt.

Seit rund zwei Jahren bin ich Jungredakteurin bei der RHEINPFALZ, und ich würde behaupten, dass ich einen wahnsinnig spannenden Job habe. Jeden Tag trifft man andere Menschen, kommt ins Gespräch über dies oder jenes, und ich lerne so ziemlich jeden Tag etwas dazu. Kürzlich saß ich zum Beispiel bei einem Nachmittagstermin mit zwei Achtjährigen am Tisch, die neugierig auf den Block und den Stift in meiner Hand lugten.

„Was machst du hier?“, fragte mich die eine gerade heraus. Ich erklärte, dass ich einen Bericht zu einem bestimmten Thema machen will und deswegen mit ganz vielen Leuten spreche. Ob ich einen Film fürs Fernsehen drehe?, fragte sie. Ich verneinte: „Ich schreibe für die RHEINPFALZ.“ Das Gesicht der Achtjährigen verzog sich, ihre nach unten gezogenen Augenbrauen und die leicht gekräuselte Nase zeugten von der Irritation, die meine Offenbarung bei dem Mädchen ausgelöst hatte. „Zeitung?“, fragte sie ungläubig, „das liest doch keiner mehr!“

Damit hatte sie mich kalt erwischt. Schnell versuchte ich einzuwerfen, dass die RHEINPFALZ heute viel mehr ist als ein reines Printprodukt, dass man sie auch im Internet lesen kann und zusätzlich immer wieder per Video, Podcast oder interaktiver Karte über aktuelle Geschehnisse berichtet wird. Die Achtjährige schien von diesen Argumenten wenig beeindruckt.

Zugegeben, ich lese heute Nachrichten auch nur noch digital, erinnere mich aber an früher, als Zeitungsteile am Frühstückstisch zwischen den Familienmitgliedern hin und her getauscht wurden. Wenn ich daran denke, kommt ein heimeliges Gefühl auf. Für viele gehört das Rascheln der Zeitungsseiten noch heute zu einem guten Morgen dazu.

Letztlich gilt für jedes Format: RHEINPFALZ-Leser wollen wissen, was in ihrer Heimat passiert. Sie fordern Orientierung und Kontrolle in Bezug auf politische Entwicklungen, wollen hinter die Kulissen und über den Tellerrand schauen, sich freuen oder empören, und sie wollen mitreden können, bei den Dingen, die hier in Neustadt und der Region wichtig sind.

Noch nie war der Zugang zu Information einfacher als heute – und noch nie war es wichtiger, dass Redaktionen in der (online-)Nachrichtenflut relevante Themen setzen und unter journalistischen Kriterien aufarbeiten, um zur Meinungsbildung beizutragen. Dabei stehen Werte wie Gerechtigkeit, Menschlichkeit, Verantwortung und Fairness für mich im Vordergrund. Ganz unabhängig davon, ob die Inhalte den Leser morgens über den Briefkasten, online auf www.rheinpfalz.de oder über die RHEINPFALZ-Kanäle in den sozialen Medien erreichen.

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