Kirrweiler Wohnmobilparkplatz eröffnet

Die ersten Camper sind schon da.
Die ersten Camper sind schon da.

Nach langer Vorbereitungszeit ist es geschafft: Der Stellplatz für Wohnmobile in Kirrweiler ist in Betrieb. 100.000 Euro hat die Gemeinde dafür in die Hand genommen. Dafür verfügt der Platz über so einiges an technischer Ausstattung.

Die Idee, für Wohnmobile eine Parkmöglichkeit im Dorf zu schaffen, war im Ortsgemeinderat Kirrweiler schon vor ein paar Jahren ein Thema. Was zunächst wegen unterschiedlicher Vorstellungen und gesetzlicher Auflagen nicht zu realisieren war, nahm 2019 Gestalt an. Ein neuer Bebauungsplan für das Gebiet Unterried wurde im Sommer 2022 rechtsgültig. Lieferengpässe verzögerten die Bauarbeiten jedoch. Doch am Donnerstag konnte der neue Wohnmobilparkplatz nun in einer kleinen Feierstunde offiziell eröffnet werden.

Ein Camper steht zur Feierstunde bereits auf dem Platz, der im Unterriedweg, kurz vor der Reblandhalle, eingerichtet worden ist. Auf den ersten Blick ist es ein einfaches Stellplatzareal im Grünen, mit altem Baumbestand und einer zentralen, quadratischen Wiesenfläche. Doch im Boden sei einiges an technischen Raffinessen versenkt worden, verdeutlichte Ortsbürgermeister Rolf Metzger (Bürgerliste). Über 100.000 Euro habe die Gemeinde in die Hand genommen.

Am Parkscheinautomaten erhalten Gäste Tagestickets zum Preis von derzeit acht Euro. Zuständig für die Ticketkontrolle ist die Verbandsgemeinde. Eine Höchstparkdauer sei derzeit nicht vorgesehen, erklärte Peter Straßer, Leiter des Ordnungsamtes. An Säulen mit mehreren Einzelsteckdosen ist Strom erhältlich. Auf der zentralen Wiesenfläche darf nicht geparkt werden.

„Wir haben einen weiteren schönen Mosaikstein für Kirrweiler und die Verbandsgemeinde gelegt“, findet Verbandsbürgermeisterin Gabriele Flach (CDU). Sie erinnerte an den alten Camper-Spruch „Lieber 1000 Sterne am Himmel als fünf im Hotel“ und sieht die Verbandsgemeinde nun besser aufgestellt für eine Art des Reisens, die nicht erst seit Corona großen Zulauf erfahren habe. „Mit ein Anstoß für unsere Planungen waren verärgerte Wohnmobilisten, die uns gefragt haben, wie wir als Gemeinde so rückständig sein könnten, keinen Wohmobilparkplatz anzubieten“, erzählte Metzger lachend.

Große Eingriffe in die Natur habe es keine gegeben, erklärte Planer Kurt Garrecht. Vor Jahren sei einmal vorgesehen gewesen, im Unterried ein neues Dorfgemeinschaftshaus zu bauen. Nun bleibe die Fläche weitgehend unversiegelt und naturnah.

Kirrweiler habe es verstanden, mit durchdachter Planung Umwelt und Nutzung in Einklang zu bringen, sagte der erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Südliche Weinstraße, Georg Kern. Er lobte die Entscheidung, einen Platz mit Ver- und Entsorgung anzubieten. „Uns entstehen dadurch zwar Folgekosten, wir haben uns aber bewusst so entschieden, um keiner illegalen Müll- und Fäkalienentsorgung Vorschub zu leisten“, erklärte Metzger. Eine große Lösung mit Toilettenanlage habe die Gemeinde allerdings auch nicht bieten wollen.

So gibt es für das Abwasser eine Entsorgungssäule für Kanister und eine Entsorgungsrinne für Tanks mit Kontaktschleife, außerdem eine Frischwasserladestation. Wer seinen Camper in Kirrweiler abstellen wolle, sollte das das ganze Jahr über können. Mit dieser Anlage nehme das Dorf eine Vorreiterrolle ein, erklärte Flach. In Maikammer werde ebenfalls überlegt, ob man nicht ein geeignetes Gelände für einen Wohnmobilplatz finden könne, so dass innerhalb der Verbandsgemeinde jeder Ort neben den Camperangeboten auf Privatgelände auch ein Angebot auf öffentlicher Fläche vorweisen könne. St. Martin hat ein solches bereits seit Längerem.

Die „de baumann Gebäudebetreuung GmbH“ werde sich in Kirrweiler um die regelmäßige Automatenwartung und Geldentleerung kümmern, erklärte Geschäftsführer Christian Baumann.

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