Neustadt Wichtiger Zeuge erscheint nicht

Bei einem Prozess am Schöffengericht des Amtsgerichts, in dem einem 59-jährigen Neustadter Körperverletzung sowie der Besitz von und der Handel mit Betäubungsmitteln vorgeworfen wird, sollen weitere Zeugen gehört werden. Das war das Ergebnis des gestrigen zweiten Verhandlungstags.

Bereits am ersten Verhandlungstag am Dienstag vergangener Woche hatte der 59-Jährige in einer Erklärung seines Rechtsanwalts Sebastian Göthlich zugegeben, dass er im Januar 2016 am Geldautomat der Postbank einen anderen Mann mehrfach geschlagen und getreten hat (wir berichteten). Bestritten hat er dagegen, dass er in Neustadt Haschisch, Amphetamin und Kräutermischungen mit illegalen Substanzen verkauft hat, dies auch an Minderjährige. Mehrere Zeugen belasteten den Angeklagten, machten jedoch teils widersprüchliche Angaben. Ein Minderjähriger, dem der Angeklagte im Sommer vor drei Jahren auf dem Kohlplatz Haschisch verkauft haben soll und der als Zeuge geladen wurde, war nicht erschienen. Zum gestrigen Verhandlungstag sollte der junge Mann, der selbst schon als Angeklagter vor Gericht stand, von der Polizei vorgeführt werden. Aber: Die Polizei hat den Neustadter, der inzwischen schon seit einiger Zeit volljährig ist, nicht gefunden, wie die Vorsitzende Richterin Vera Gimmler mitteilte. Der Mann wird auch deshalb gesucht, weil die Berufung, die er für einen Teil einer Haftstrafe wegen mehrerer Delikte bekommen hat, aufgehoben wurde und er eigentlich wieder in die Justizvollzugsanstalt müsste. Seine Mutter hatte am ersten Verhandlungstag gesagt, dass sie ihrem Sohn erst vor wenigen Tagen in Neustadt begegnet sei. Die Juristen einigten sich darauf, dass eine Aussage, die der verschwundene Zeuge bei der Polizei gemacht hatte, verlesen werden soll. Außerdem soll der Polizeibeamte, der die Aussage aufgenommen hat, als Zeuge geladen werden. Das ist erforderlich, damit sich die Juristen erkundigen können, unter welchen Bedingungen die Aussage gemacht wurde, inwieweit der Polizeibeamte den Zeugen für glaubwürdig hält und ähnliches mehr. Am ersten Verhandlungstag hatten Zeugen die Namen weiterer Personen genannt, die bei dem Angeklagten Drogen gekauft haben sollen. Diese sollen nun ebenfalls als Zeugen geladen werden, zumindest die, bei denen es möglich ist, ihre Adressen zu ermitteln. Der Prozess wird am Dienstag, 8. August, 10.30 Uhr, fortgesetzt.