Neustadt Vortrag über Johann Casimirs Wirken in der Pfalz
Nicht wenige setzten diesen Regenten, der 1543 in Simmern geboren wurde und 1592 in Heidelberg starb, wo er in der Heiliggeistkirche bestattet wurde, mit dem „Jäger aus Kurpfalz“ aus dem gleichnamigen Lied gleich, so Keddigkeit. Doch sei Casimir eher ein streitbarer Heerführer und Politiker sowie ein bekennender Anhänger der „Reformierten“ als ein erfolgreicher Nimrod gewesen. Als nachgeborenem Sohn des Kurfürsten Friedrich III. von der Pfalz war ihm die Kurwürde verwehrt. Doch wurde ihm im väterlichen Testament ein eigenes Fürstentum zugesprochen. Diese Herrschaft sollte ursprünglich die Ämter Mosbach und Boxberg sowie kleinere Territorien in der Oberpfalz umfassen. Casimir tauschte diese Gebiete jedoch aus religiösen und politischen Gründen gegen die linksrheinischen Oberämter Kaiserslautern und Neustadt sowie das Unteramt Böckelheim ein. „Während Johann Casimir in seinem Kaiserslauterner Schloss residierte und die Verwaltung in Neustadt wirkte, wurde das Fürstentum Pfalz-Lautern zum Rückzugsgebiet der ,Reformierten’“, erklärt Keddigkeit. Das 1578 gegründete „Casimirianum“ avancierte so kurzzeitig zu einer der wichtigsten reformierten Hochschulen Europas.
Ziel seines Vortrags sei die Beschreibung des Aufstiegs und politischen Wirkens von Johann Casimir sowie ein Abriss der Geschichte des Fürstentums, unterstreicht der Referent im Gespräch und bemerkt zu seiner Wahl: „Für mich ist das Thema auch eine persönliche Angelegenheit. Ich komme aus Kaiserslautern und bin oft in Neustadt. Beide Städte sind nah und doch sehr unterschiedlich.“
TERMIN
Jürgen Keddigkeit spricht am Sonntag, 25. Februar, ab 11.15 Uhr im Festsaal des Herrenhofs Mußbach über Johann Casimir und seine Oberämter Kaiserslautern und Neustadt. Der Eintritt ist frei.