Neustadt Von Investoren und Ruinen

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Ein Investor habe Interesse daran, im Bereich zwischen der Franz-Fluch-Straße und der Straße Am Schlossgarten in Ruppertsberg Wohnungen zu bauen. Das hat Bürgermeister Ursula Knoll (CDU) am Dienstag beim Jahresempfang der Gemeinde in der TV-Turnhalle mitgeteilt. Zugleich bedauerte sie, dass die Besitzer des vor über einem Jahr abgebrannten Teehauses nichts für den Wiederaufbau des Ruppertsberger Wahrzeichens unternähmen.

Wie Knoll berichtete, will der Bauinvestor in Kürze mit den Besitzern der Wiesen und Gärten, die eventuell bebaut werden sollen, und den Anliegern sprechen. Es sei noch nicht entschieden, ob und wie gebaut werde. Sicher sei hingegen, dass in diesem Jahr die Franz-Fluch-Straße ausgebaut werde, kündigte Knoll an. Die Gemeinde übernehme 37 Prozent der Kosten, 63 Prozent würden mit den wiederkehrenden Ausbaubeiträgen finanziert, die alle Ruppertsberger Grundstücksbesitzer zahlen. Sie hoffe auch, dass die lange schon angekündigte Erneuerung der Gehwege in der Hauptstraße angegangen werden könne, betonte Knoll. Das sei aber nur möglich, wenn der Kreis die geplante Erneuerung der Fahrbahn ausführe. Sicher sei indes, dass die Pflanzfläche in der Haßlocher Straße angelegt werde. Überdies werde geprüft, ob die St.-Josef-Straße ausgebaut oder saniert werden solle. Knoll kündigte dabei an, dass sich die Gemeinde der Initiative des Kreises für schnellere Internetverbindungen im Kreisgebiet anschließen werde. Als „etwas Schönes, das wir dieses Jahr vorhaben, und auf das ich mich riesig freue“, bezeichnete Knoll die geplante Fahrt in die französische Partnergemeinde Courpière. 80 Ruppertsberger Bürger führen mit. Sehr unterhaltsam präsentierte Knoll alsdann wichtige Zahlen des Haushalts der Gemeinde. 1,278 Millionen Euro Einnahmen aus Steuern und Ausgleichsleistungen habe die Gemeinde. „Oh sieht das fett aus, was machen wir mit diesem wahnsinnsvielen Geld, da machen wir richtig einen drauf“, sagte Knoll ironisch. Denn den überwiegenden Teil der Einnahmen müsse die Gemeinde als Umlagen an Kreis, Verbandsgemeinde und in den Fonds Deutsche Einheit zahlen. Knoll berichtete, dass Ruppertsberg 2015 rund 71.000 Euro mehr eingenommen habe als 2014, aber 111.000 Euro mehr an Umlagen habe zahlen müssen. Zwar habe Ruppertsberg 5,8 Millionen Euro Eigenkapital, das meiste davon seien jedoch Straßen, Gebäude und der Friedhof. Und die 455.000 Euro, die in der Kasse seien, seien überwiegend die wiederkehrenden Ausbaubeiträge für die Erneuerung von Straßen. Zwar habe Ruppertsberg keine Schulden, aber ein jährliches strukturelles Haushaltsdefizit von 200.000 Euro, bedingt durch die Abschreibungen. „Wir müssen also genau gucken, für was wir Geld ausgeben.“. „Es tut sich nichts“, mit diesen Worten umriss Knoll die Situation beim ausgebrannten Teehaus, das der Familie Bürklin-von Guradze als Teil des Weinguts Bürklin-Wolf gehört. Die Bürgermeisterin äußerte die Befürchtung, dass das Teehaus irgendwann ganz abgerissen werde. (ann)

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