Neustadt Starker Auftritt in Potsdam ohne Happy End

Potsdam. Nach dem Spiel des SC Neustadt beim OSC Potsdam, Spitzenreiter der B-Gruppe der Deutschen Wasserball-Liga (DWL), am Samstagabend in Brandenburgs Landeshauptstadt war der interessierte Nicht-Augenzeuge, der hinterher nur das Ergebnis las, geneigt zu bilanzieren: War ja nicht anders zu erwarten. Doch vor Ort in der von rund 100 Fans besuchten Schwimmhalle am Brauhausberg war das Bild beim Auftritt der Pfälzer ein durchaus anderes. Zwar verloren sie am Ende mit 9:13 (2:2, 0:1, 4:4, 3:6) gegen den Tabellenersten, doch ein unangefochtener Favoritensieg war es für die Gastgeber mit Ex-SCN-Keeper Michael Knelangen im Kasten ganz gewiss nicht. Fünf Minuten vor Abpfiff stand es noch 8:8, nachdem Luka Kolar mit dem fünften seiner insgesamt sechs Treffer ausgeglichen hatte. „Leider haben wir danach gleich zwei Fehler gemacht, die zu OSC-Toren führten und das Momentum aus der Hand gegeben“, resümierte Trainer Davorin Golubic, der sich über den Verlauf der letzten Minuten ärgerte, sein Team aber dennoch lobte. „Ich habe den Jungs gleich nach dem Match dafür gratuliert, wie sie gekämpft haben und mehrfach zurückgekommen sind. Moral und Willen waren hervorragend, am Ende hat es durch einige unglückliche Aktionen nicht gereicht.“ Das sah auch Matthias Held so, der als Centerverteidiger hinten so gut es ging dicht machte und das Spiel nach vorne organisierte. Der 31-Jährige ist einer der wenigen im Team, die seit vielen Jahren dabei sind und hat auch in Potsdam festgestellt, „dass wir nach den Problemen zu Saisonanfang immer besser zusammenwachsen“. Auch wenn drei wichtige Akteure mit den beiden Linkshändern Kevin Oliveira, Martin Görge und Routinier Stefan Ehrenklau fehlten, konnte Neustadt diese Personalien weitgehend kompensieren. „Jedenfalls so lange die Kraft reichte. Erst als die nachließ, konnten die Potsdamer nach dem 8:8 mit vier Toren in Serie davonziehen“, sagte Interims-Kapitän Oliver Görge. „Dennoch: Wir haben uns gut verkauft. Das war ein Mutmacher für das, was noch kommt.“ In der Tat: Torwart Luka Sucic (23) hielt, was zu halten war und war im Prestige-Duell mit Gegenüber Michael Knelangen, der nicht den besten Tag erwischt hatte, mindestens auf Augenhöhe. Und im Angriff präsentierte sich sein gleichaltriger kroatischer Namensvetter Luka Kolar mit sechs Toren als Schützenkönig. Folgerichtig wurde der Jugendweltmeister von 2009, der vor der Saison vom VK Medvescak an die Weinstraße kam, nach dem Match zum „Spieler des Tages“ gekürt. Im Torjäger-Ranking der B-Gruppe liegt er mit 30 Treffern aus zehn Spielen gemeinsam mit Marek Molnar (Neukölln) an der Spitze. Für Neustadts weitere Tore neben dem halben Dutzend von Kolar sorgten dessen Landsmann Karlo Erak und Matthias Held. Mit dem 9:13 ist der SCN mit zehn Punkten (fünf Siege, sechs Niederlagen) auf Tabellenplatz sechs abgerutscht. Rang vier, der das Erreichen der Pre-Playoffs und einem Best-of-Three-Vergleich gegen den A-Gruppen-Fünften nach der Hauptrunde bedeuten würde, ist noch nicht außer Sichtweite. Der aktuelle B-Gruppen-Vierte Duisburg 98 hat gerade mal zwei Pluspunkte mehr, der Fünfte Weiden liegt nur dank drei Treffer besserer Tordifferenz vor Neustadt. „Wir haben die Pre-Playoffs noch lange nicht aufgegeben“, verspricht Oliver Görge. Das Restprogramm der drei Partien ist kein einfaches, aber „auch nicht aussichtslos, wenn wir unsere gute Form halten und nochmal steigern können“, sagt er. Am kommenden Wochenende empfängt man daheim die Berliner von der SG Neukölln, in der Woche darauf den SV Cannstatt und am 19. März schließlich reisen Golubic’ Mannen zum Letzten SC Wasserfreunde Fulda. so spielten sie SC Neustadt: Sucic – Hummel, Weigert, Glaser, Mosashvili, Tummings, Mongrell, Erak(2), Kolar (6), Oliver Görge, Berger, Ulrich, Held (1).

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