Neustadt stadtleben: Mit Puppen aus den Schaufenstern

Jeannine Stahler und eine der begehrten Schaufensterpuppen.
Jeannine Stahler und eine der begehrten Schaufensterpuppen.

Die Fußgängerzone bekommt zumindest vorübergehend einen Outlet-Verkauf. Jochen Stahler, Inhaber des Modehauses Jacob, des Stahlers und des Gerry-Weber-Geschäftes hat die ehemaligen Verkaufsräume von Heidi Wohs in der Hetzel-Galerie gemietet. Wie in seinem Schiesser-Outlet in der Friedrichstraße will Stahler auf 200 Quadratmetern Ware, die nicht verkauft wurde, in den drei Geschäften, zu reduzierten Preisen anbieten – „teilweise sogar unter dem Einkaufspreis.“ Vor allem für die Kollektionen von Gerry Weber sieht er einen Markt. Außerdem wird es Dekorationsartikel und aussortierte Schaufensterpuppen geben. Danach werde oft gefragt. Eine neuwertige Schaufensterpuppe kostet den Einzelhändler bis zu 600 Euro. Im Outlet verkauft er eine aussortierte für 80 Euro. Am Sonntag, beim Test für den neuen Laden zum „Verkaufsoffenen“, haben drei Puppen neue Besitzer gefunden. Stahler will mit dem Outlet Lagerbestände reduzieren und ein Zeichen für die Attraktivität der Friedrichstraße setzen. Und er kündigt weitere Veränderungen an: So hat er den Vertrag mit S’Oliver für das Stahlers gekündigt und will die Marke nur noch im Modehaus Jacob anbieten. Das soll Platz schaffen für neue Marken im Stahlers, unter anderem wird Hilfiger Denim, die junge Linie des US-Herstellers, einziehen. Und den Jeans-Hersteller Levis, der einen großen Aufschwung erlebe, werde es im ehemaligen Palast-Theater geben. Dafür stehen im Lauf des Jahres Umbauarbeiten sowohl im Stahlers als auch in der Hetzelgalerie bei Jacob an. Der Mietvertrag mit der Versicherungskammer Bayern für das Outlet ist kurzfristig kündbar. „Das ist jetzt ein Test. Wir werden schauen, ob es läuft“, so Stahler, der mit den ersten vier Monaten des Jahres zufrieden ist. Die Umsätze würden leicht über dem Vorjahr liegen. Das sei in der Branche nicht überall der Fall.

x