Neustadt Stadtbücherei: Abend über Heine

Neustadt. Mit seinen musikalisch-literarischen Vorträgen hat sich der Rezitator und Musiker Burkhard Engel in Neustadt längst eine Fan-Gemeinde erobert. Ein Wiedersehen mit ihm gibt es nun am kommenden Mittwoch, wenn sich der Künstler aus Erbach als Gast der Neustadter Stadtbücherei unter dem Motto „Heinrich Heine – Lieder und Satiren“ mit einem der größten Dichter der deutschen Literatur beschäftigt.

In Gedichten, Liedern zur Gitarre und Prosatexten will Engel das Leben des 1797 in Düsseldorf geborenen Sohnes jüdischer Eltern nachzeichnen, der als bedeutendster deutscher Lyriker zwischen Romantik und Realismus und als „Zerrissener“ in einer Übergangszeit gilt. Die Zuhörer lernen Heine als romantischen Dichter kennen, der durch Lieder wie „Loreley“ und Balladen, etwa „Belsazar“, berühmt wurde, diese Stilrichtung dann karikierend überwand und in Satiren scharfzüngig mit Nationalismus und Obrigkeitsstaat abrechnete. Während seines Studiums wurde Heine mit den geistigen Größen seiner Epoche bekannt, hörte Vorlesungen bei Arndt, Hegel, August Wilhelm Schlegel und verkehrte in Rahel Varnhagens Berliner Salon. 1825 wurde er in Göttingen zum Dr. jur. promoviert, im selben Jahr konvertierte er zum protestantischen Christentum. Aus politischen Gründen, aber auch wegen gesellschaftlicher Ausgrenzung emigrierte er 1831 nach Paris, wo er als Korrespondent der Augsburger „Allgemeinen Zeitung“ zum ersten bedeutenden deutschen Journalisten avancierte. Er verstand sich als Mittler zwischen Frankreich und Deutschland und war mit Berühmtheiten wie Balzac, Dumas, Hugo, Meyerbeer und George Sand bekannt. In Deutschland wurden seine Schriften 1835 zusammen mit denen anderer kritischer Autoren des „Jungen Deutschland“ verboten. 1841 heiratete er Eugénie Mirat. Er starb 1856 in Paris, nachdem er acht Jahre in seiner „Matratzengruft“ den eigenen körperlichen Verfall beobachten musste.

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