Neustadt Stadt präsentiert Ideen für den Schloss-Verkehr
Die rund 300.000 Besucher des Schlosses pro Jahr zeigen: Hambach ist ein begehrtes Ziel. Darüber ist das Weindorf einerseits stolz, andererseits sorgt der Verkehr für viel Ärger. Nicht nur Ortsvorsteherin Gerda Bolz pocht seit Jahren auf eine tragfähige Lösung, weil sie beinahe täglich von genervten Bürgern angesprochen wird.
Aus dem großen Wurf in Sachen Verkehrskonzept ist bisher nichts geworden. Das bedauert auch Neustadts Verkehrsdezernent Bernhard Adams. Zu klären ist insbesondere noch die Frage, wie genau die Zufahrt zum Schloss gesteuert werden kann. Die Schloss-Stiftung besteht auf individuellen Zufahrtsmöglichkeiten – speziell im Umfeld von Veranstaltungen. Laut Adams steht demnächst wieder ein Gespräch zwischen Stadt, Land und Stiftung an. Er hofft, dass bis Ende 2023 eine Lösung erarbeitet werden kann.
Auslöser: Antrag der FWG
Um aber schon jetzt einen Schritt weiterzukommen, hat die Stadt neue Ideen für die Abfahrt der Fahrzeuge vom Hambacher Schloss erarbeitet. Auslöser war ein Antrag der FWG im Hambacher Ortsbeirat im Jahr 2021. Knackpunkt ist, dass viele, die vom Schloss kommen, nicht wie eigentlich vorgesehen den Triftbrunnenweg (K14) nutzen, sondern etliche in die Bergsteinstraße abbiegen und dann im unteren Teil der Freiheitstraße und somit im engen und historischen Ortskern Hambachs landen. „Und dieser Bereich kann den Verkehr nicht bewältigen“, betont Adams.
Die Lösungsvorschläge, die Adams erst in der Bürgerinformation genau vorstellen will, basieren auf den Daten einer Verkehrszählung vom Herbst 2017. Demnach fahren an einem Werktag rund 300 bis 400 Autos zum Schloss und wieder runter. In Spitzenzeiten seien es sogar bis zu 1000 Fahrzeuge.
Neue Beschilderung
Problematisch wird das Thema Abfahrt dadurch, „dass etwa die Hälfte der vom Schloss kommenden Autos über die Bergsteinstraße und dann die Freiheitstraße zurück nach Hambach fährt“, so Adams. Knackpunkt sei, dass das Abbiegen vom Triftbrunnenweg (K14), der den Verkehr an die überregionalen Straßen anbinden soll, in die Bergsteinstraße laut der Beschilderung nicht verboten sei. Ziel der Neuregelung sei, die Bergsteinstraße zu entlasten. Die Verwaltung werde zwei Vorschläge präsentieren und mit den Bürgern diskutieren. Danach sei der Ortsbeirat am Zug und entscheide. Die Lösung soll aus einer Beschilderung bestehen, gebaut werden müsse nicht. Klar sei, auf der Kreisstraße (also Triftbrunnenweg) gebe es dann mehr Verkehr. Adams ist zuversichtlich, dass die Verwaltung eine „sachgerechte Lösung“ erarbeitet hat. Geplant sei ein auf ein Jahr angelegter Verkehrsversuch.
Adams sieht im Gebiet in Hambach ohnehin stadtplanerische Mängel. Die Straßen seien sehr lang. Entsprechend viel Anliegerverkehr gebe es bereits, „da die Anbindung nur über zwei Straßen kommt“. So würde man heute nicht mehr planen, man müsse aber jetzt Verbesserungen finden. Wie groß das betroffene Gebiet ist, sieht man daran, „dass wir 500, 600 Einladungen per Hauswurfsendung verteilt haben“.
Info
Die Bürgerinformation findet am Mittwoch, 13. September, ab 17 Uhr in der Grundschulturnhalle der Dr.-Albert-Finck-Schule statt.