Haßloch SPD: Neue Liste und eine Überraschung

Auf dem letzten Listenplatz: Jürgen Hurrle.
Auf dem letzten Listenplatz: Jürgen Hurrle.

Der SPD-Ortsverein Haßloch hat seine Kandidatenliste für die Gemeinderatswahl noch einmal neu aufgestellt. Hintergrund ist, dass zwei Bewerber ihre Kandidatur zurückgezogen haben. Einer der beiden neuen Namen auf der aktuellen Liste ist eine Überraschung.

Bereits im Januar hatte die SPD in einer Mitgliederversammlung ihre Kandidatenliste beschlossen, auf der 18 Bewerberinnen und Bewerber standen. Bewusst hatte sich die SPD nach eigenem Bekunden dazu entschlossen, für die Wahl zum 36-köpfigen Gemeinderat nur 18 Personen jeweils doppelt zu benennen. Die Sozialdemokraten wollten „sicher gehen, dass alle, die für die SPD kandidieren, auch wirklich bereit sind, sich im Rat oder den Ausschüssen aktiv einzubringen“, begründeten die Sozialdemokraten noch im Januar dieses Vorgehen.

Zwei Kandidaturen zurückgezogen

Inzwischen hat sich allerdings personell etwas bewegt bei der Haßlocher SPD. So haben zwei Bewerber ihre Kandidatur zurückgezogen, wie Vorstandsmitglied Dieter Schuhmacher und Hans Spira, der den Ortsverein derzeit zusammen mit Doris Einholz geschäftsführend leitet, im Gespräch mit der RHEINPFALZ erklärten. Markus Mischon, der auf Platz 18 der Liste stand, sei aus der Partei ausgetreten, und Günter Stuhlfauth, Platz 9, habe aus persönlichen Gründen seine Kandidatur zurückgezogen.

Aus diesen Gründen habe der SPD-Ortsverein am vergangenen Freitag eine nichtöffentliche Mitgliederversammlung angesetzt, um eine neue Kandidatenliste aufzustellen, so Schuhmacher und Spira. Die vom Fraktionsvorsitzenden Ralf Trösch angeführten Liste sei abgesehen von den beiden ausgeschiedenen Kandidaten unverändert geblieben. Neu auf den Plätzen 33/34 ist der bisherige Ersatzkandidat Peter Meyer.

Eine überraschende Personalie bieten die Plätze 35/36; Hier taucht ein bekannter Name auf, den man schon viele Jahre nicht mehr im Zusammenhang mit der Haßlocher SPD gehört hat: Jürgen Hurrle. Der 79-Jährige, der 21 Jahre lang Erster Beigeordneter in Haßloch war, hatte 2007 nach 15 Jahren sein Amt als Vorsitzender des SPD-Ortsvereins niedergelegt. Er zog seinerzeit die Konsequenzen aus dem langen Streit der SPD-Gemeinderatsfraktion mit seiner Ehefrau Karin, die damals für die SPD im Rat saß. Der Konflikt hatte darin gegipfelt, dass die Fraktion die Zusammenarbeit mit Karin Hurrle aufkündigte. Jürgen Hurrle war bis 2010 Erster Beigeordneter geblieben und hatte auch die SPD nie verlassen. Dass sich Hurrle nach so langer Zeit wieder dazu bereit erklärt habe, auf der SPD-Liste zu kandidieren, „hat uns alle in der Partei richtig gefreut“, sagte Schuhmacher.

Hurrle: Keine zweite politische Karriere

Zu seinen Beweggründen sagte Hurrle im Gespräch mit der RHEINPFALZ, zum einen habe er mitbekommen, dass die SPD Probleme habe, ihre Liste zu füllen. Zum anderen „tut es nach über 50 Jahren in der Partei weh, wenn die SPD nur noch sechs Ratssitze hat“. Deshalb sei er „ohne Vorwarnung“ zur Mitgliederversammlung gegangen und habe vorgeschlagen, ihn auf den letzten Listenplatz zu setzen. Eine „zweite politische Karriere“ habe er mit 79 Jahren nicht vor, wolle aber zeigen, dass er der SPD als früherer Ortsvorsitzender mit seinen Erfahrungen und mit Rat und Tat zur Seite stehe. Dass er möglicherweise von ganz hinten weiter nach vorne kumuliert werden könnte, „schreckt mich nicht“. Wer sich aufstellen lasse, müsse auch damit rechnen, gewählt zu werden.

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