Neustadt Spaghetti in den Spielpausen

NEUSTADT. Im 45-Minuten-Takt gingen am Wochenende in der Turnhalle des Schulzentrums Böbig die Süddeutschen Hallenhockey-Meisterschaften der weiblichen A-Jugend über das Parkett. Zum dritten Mal in Folge richtete die Hockey-Abteilung der TSG Neustadt das Turnier aus. Die Pfälzer Farben wurden von der TG Frankenthal vertreten, die Sechster wurde. In einem spannenden Finale setzte sich Vorjahresgewinner Mannheimer HC mit 14:13 nach Siebenmeterschießen gegen den Nürnberger HTC durch.

TSG-Vorsitzender, Trainer und Hockeyabteilungsleiter Michael Göring erklärt, wieso er mit seiner Abteilung erneut die Verantwortung für das Turnier übernommen hat: „Es ist eine Werbung für den Hockeysport. In dieser Altersklasse sind bereits Bundesliga- oder Nationalspielerinnen dabei. Ich bin stolz auf meine Truppe, dass sie diese Arbeit schultert.“ Als Süddeutscher Jugendwart hat Göring die Chance gesehen, für die hiesige Region die Faszination Hallenhockey erlebbar zu machen. Und tatsächlich entwickelten sich im Böbig spannende Partien. Auch wenn die TG Frankenthal bei ihrer 0:5-Auftaktniederlage gegen den Münchner SC, einen der Turnierfavoriten, die klare Überlegenheit der Bayern anerkennen musste. Auch der Mannheimer HC, ebenfalls favorisiert, weil in gleicher Zusammensetzung ein Jahr zuvor in der B-Jugend Turniersieger und Deutscher Meister, tat sich zunächst mit einem 2:2 gegen den Nürnberger HTC schwer. Dafür freuten sich die mitgereisten Fans über ein entspanntes Hockey-Wochenende. Steffen Lorenz aus Wiesbaden, dessen Tochter Nike bereits seit vielen Jahren bei Mannheim mitspielt, meinte: „Wir sind viel mit der Mannschaft unterwegs. Das ist eine große Hockeyfamilie. Wir übernachten bei Freunden und kommen morgen wieder.“ Großen Zusammenhalt demonstriert das rund 20-köpfige TSG-Team, das für Zeitnahme, Organisation, Aufbau und Verpflegung sorgt. Wettkampfleiter Marco Göring blickt immer wieder auf die Uhr: „Es darf keine unvorhergesehenen Unterbrechungen geben, damit wir im Zeitplan bleiben. Aber wir machen das zum dritten Mal und sind gut eingespielt“, betont er. Mit seinen Kollegen kontrolliert er Spielerpässe und Spielberichtsbogen, die Ergebnisse werden per Liveticker im Internet veröffentlich. Die Spielzeit beträgt zweimal 15 Minuten, zwischendurch gibt es fünf Minuten Pause. Zum Aufwärmen nutzen die Vereine die beiden kleinen Hallen oder den Parkplatz im Freien. Besonders wichtig bei solch einem kraftzehrenden Turnier mit insgesamt fünf Spielen pro Mannschaft innerhalb von zwei Tagen ist neben der körperlichen Fitness auch die Verpflegung. Hier hat das TSG-Küchenteam bereits freitags mit den Vorbereitungen begonnen. Die Mannschaften gaben bei der Anmeldung ihre Bestellungen auf. Am ersten Turniertag ziehen die leckere Düfte von Spaghetti mit Hackfleischsoße durch den Flur. Dazu gibt es Getränke, Kaffee, Kuchen und belegte Brötchen. Am zweiten Tag steht Geschnetzeltes mit Reis auf dem Speiseplan. Zwölf Kilo Fleisch, 15 Kilo Nudeln und zehn Kilo Reis wurden verarbeitet. 70 Hockeyspielerinnen aus acht Mannschaften kommen schichtweise zum Essen, gerade so wie es am besten zum Turnierplan passt, um die Mahlzeit bis zum nächsten Match verdaut zu haben. Rund 20 Arbeitsstunden leiste sie während der Veranstaltung, verrät Angelika Seebacher. Ihr Sohn Patrick (20) spielt seit 16 Jahren Hockey und ist in der Herrenmannschaft aktiv. „Wir sind also schon sehr lange bei solchen Veranstaltungen dabei“, sagt Seebacher. Sie weiß, die Einnahmen aus der Verpflegung kommen den Spielern zu Gute. Damit werden neue Ausrüstungen angeschafft, Ausflüge und Trainingslager bezuschusst. Die Spiele verliefen ausgesprochen fair. Den Zuschauern auf der Tribüne wurde spannender Sport geboten, gekrönt von einem Thriller beim Kampf um Platz eins. Durchgesetzt haben sich in dem dramatischem Finale mit Verlängerung und Siebenmeterschießen die Favoriten aus Mannheim. Auch der Dritte, der Münchner SC, ist für das Turnier um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert.

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