Lindenberg Sorgen wegen höherer Kreisumlage

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Entsetzt waren die Mitglieder des Gemeinderats Lindenberg in einer Sitzung in der vergangenen Woche über die angekündigte Erhöhung des Umlagesatzes, den die Gemeinden an den Landkreis Bad Dürkheim zahlen müssen, um zwei Prozentpunkte.

Wie Bürgermeister Reiner Koch (FWG) auf Anfrage mitteilte, war man sich einig, dass der Gemeinde so „die Luft zum Atmen“ abgeschnürt werde. Man wisse nicht mehr, von was die Gemeinde leben solle.

Die Erhöhung des Umlagesatzes ist in dem Nachtragshaushalt für 2024, der ebenso wie der Nachtragshaushalt 2023 auf der Tagesordnung stand, noch nicht berücksichtigt. Doch auch ohne diese zusätzliche finanzielle Belastung steht beim Nachtragshaushalt 2024 ein Defizit von fast 552.000 Euro unter dem Strich, die Planung war von einem Minus von 267.000 Euro ausgegangen. Dagegen hat sich das Defizit in diesem Jahr etwas verringert: von etwa 449.000 Euro auf fast 211.000 Euro.

Der Fehlbetrag ist gesunken, obwohl die Gemeinde rund 40.000 Euro weniger Gewerbesteuer eingenommen hat, als erwartet worden war, wie Peter Baumann, Leiter des Fachbereichs Finanzen der Verbandsgemeindeverwaltung Lambrecht, mitteilte. Die Gewerbesteuer habe in diesem Jahr nur knapp 78.000 Euro in die Kasse der Gemeinde gebracht. Die Verringerung des diesjährigen Defizits ist nach Angaben von Baumann vor allem darauf zurückzuführen, dass die Ausgaben für die Verlegung von Glasfaserkabeln und die Erstellung von Bebauungsplänen in das kommende Jahr verschoben wurden. Auch seien die Einnahmen aus der Einkommenssteuer um rund 30.000 Euro auf etwa 617.000 Euro gestiegen.

Lindenberg hat Schulden von knapp 7,5 Millionen Euro. Außerdem hat die Ortsgemeinde ein negatives Eigenkapital von etwa zwei Millionen Euro. Das bedeutet, dass der Wert des gesamten Besitzes der Gemeinde um etwa zwei Millionen Euro niedriger ist als ihre Schulden.

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