Neustadt Schuhhaus testet neue App: Digital und trotzdem lokal shoppen

Füße vermessen geht mittlerweile digital.
Füße vermessen geht mittlerweile digital.

Dass das Online-Geschäft dem stationären Einzelhandel große Konkurrenz macht, ist nichts Neues. Die App „Loqa“ schafft eine Verbindung von analogem zu digitalem Einkaufen. In der Neustadter Filiale des Schuhhauses Bödeker wird sie getestet.

Besonders lang gibt es sie noch nicht. Erst seit Anfang April wird die neue Anwendung „Loqa“ bei Bödeker in Neustadt getestet. Ein großes Banner weist bereits beim Eintreten auf die App hin. „Im Endeffekt ist es ein modifizierter Online-Shop“, erklärt Prokurist Louis Bödeker. Im Laden verteilt stehen zwei große Bildschirme, die mit einem Scanner ausgestattet sind. Bödeker nimmt einen Schuh aus dem Regal, hält ihn über den Scanner. Der Bildschirm lädt kurz, dann zeigt er alle wesentlichen Informationen über den Schuh an. Per Tastendruck können die Kunden sich den Schuh von einem Mitarbeiter in einer anderen Größe bringen lassen oder beispielsweise nachschauen, ob er in einer anderen Filiale verfügbar ist.

„Die Mitarbeiter haben unser Warenwirtschaftssystem in der Hosentasche“, sagt Bödeker. Denn jeder Verkäufer trägt ein Smartphone bei sich, mit dem er jederzeit die Verfügbarkeit jedes Artikels überprüfen kann. Die Mitarbeiter ersparten sich somit die Wege ins Lager, so Bödeker. Vorab sei das Personal im Umgang mit der neuen Technik geschult worden. Auch die Kunden würden „Loqa“ – zumindest der Erfahrung der ersten knapp zwei Wochen nach – gut annehmen.

Online und offline miteinander verzahnt

Doch lediglich einen Hochleistungsrechner auf die Verkaufsfläche zu stellen und zu behaupten, das sei Digitalisierung, bringe wenig, so Bödeker. „Viele wünschen sich die Verzahnung von online und offline, doch wenn sie es dann bekommen, möchten sie oft erst mal an die Hand genommen werden, um es auch zu verstehen“, erklärt er.

Da die Ware über „Loqa“ direkt über den Bezahldienst Paypal bezahlt werden könne, müsse sich auch der Kunde nicht an der Kasse anstellen. Zudem könne er sich über einen QR-Code auf seinem Handy einen Warenkorb erstellen und die Ware dann von zu Hause aus bestellen, falls er sich im Laden noch nicht sicher sei. „Loqa“ ist eng mit dem Warenwirtschaftssystem von Bödeker verknüpft. „Es erfasst alle Transfers“, sagt Bödeker. So sei gewährleistet, dass die Bestandsanzeige in der App immer aktuell sei.

System noch in Kinderschuhen

Eine nette Spielerei ist auch die digitale Fußvermessung. Hier bedient sich die Anwendung des 3D-Scanners im Smartphone. „Es braucht eine DIN-A4-große Schablone als Unterlage“, erläutert Bödeker. Dazu reiche beispielsweise ein weißes Blatt. Im Laden liegen fürs Ausmessen Metallschablonen bereit. Dann kann die App loslegen und die Füße einzeln vermessen. Allerdings klappt das an diesem Tag noch nicht ganz, „Loqa“ lädt nach dem Ausmessen, doch es passiert nichts. Noch stecke das System in den Kinderschuhen, erklärt Bödeker. Später einmal soll nicht nur die Größe, sondern auch die Höhe der Füße ausgemessen werden können.

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