Neustadt René Rast für einen Tag ganz vorne

Für René Rast vom Neustadter Team Rosberg im schwarzen Audi war es ein erfolgreiches Wochenende bei der DTM in Moskau.
Für René Rast vom Neustadter Team Rosberg im schwarzen Audi war es ein erfolgreiches Wochenende bei der DTM in Moskau.

«MOSKAU.» René Rast hat sich in seiner Premieren-Saison in der DTM den ersten Titel gesichert. Wenn auch nur einen inoffiziellen. Nach seinem zweiten Sieg grüßte der Pilot des Team Rosberg nach dem neunten von 18 Rennen von der Tabellenspitze. 99 Punkte hatte er gesammelt, zwei mehr als Mercedes-Konkurrent Lucas Auer.

Die Heimreise nach Deutschland trat er dann als Tabellenzweiter an. Audi-Markenkollege Mattias Ekström hat ihn wieder überholt. Aber es bleibt eng. Ekström hat 113 Punkte, einen mehr als Rast. Und hinter Auer (97) folgt mit Jamie Green der nächste Rosberg-Fahrer (87). Insofern ist auch Teamchef Arno Zensen mehr als zufrieden mit dem Verlauf der Saison. „In der Meisterschaft ganz vorne - das ist ein tolles Gefühl“, hatte Rast zur Hälfte gesagt. Er hatte auch am Samstag ein wirklich perfektes Rennen. Dies attestierte ihm auch Audi-Sportchef Dieter Gass. „René hat von A bis Z eine fantastische Leistung gezeigt: Pole-Position, Start-Ziel-Sieg“, sagte Gass. Perfektionist Rast fand dennoch ein kleines Haar in der Suppe. „Mein Start war nicht optimal“, gestand er. Doch schon am Ende der ersten Runde fuhr er vor Pole-Mann Marco Wittmann. Und gab diese Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Obwohl Markenkollege Mike Rockenfeller, der mit Spezialschuh wegen eines gebrochenen Mittelfusses fuhr, von hinten mächtig Druck machte. Gestern gelang dem 30-Jährigen wieder nicht der optimale Start. Paul di Resta bog vor dem Audi-Piloten in die erste Kurve ein. So war er Vierter. Diese Platzierung erreichte er auch nach den 55 Minuten Renndistanz. Allerdings passierte dazwischen einiges. Nach einem mit neun Sekunden Dauer nicht optimalen Reifenwechsel in der 17. Runde griffen ihn am Ende des folgenden Umlaufs Augusto Farfus und Lucas Auer an. Farfus versuchte es mit seinem BMW rechts, Auer platzierte seinen Mercedes links auf der günstigeren Linie. Um nicht mit diesem zu kollidieren, lenkte Rast ein wenig nach rechts, traf dabei Farfus. Der muss deswegen einen weiten Weg gehen. Die Rennleitung verwarnte deswegen Rast. Nach Intervention von Formel-1-Safetycar-Fahrer Bernd Mayländer, der in Moskau der Rennleitung beratend zur Seite stand, wurde die Verwarnung jedoch später zurückgenommen. Und auch von Lucas Auer holte sich René Rast seine Position zurück. Ganz knapp an der Boxenmauer entlang drückte er sich am Mercedes-Piloten vorbei. Kurz vor Rennende hatte auch Jamie Green wieder Kontakt zur Spitze. Auch wegen eines sehr späten Reifenwechsels. In einer spektakulären Aktion überholte der Brite sowohl Spengler als auch Wittmann. Während Spengler kontern konnte, nutzte Rast Wittmanns Verwirrung und setzte sich ebenfalls vor den amtierenden Meister. So endete für den Mann im orangefarbenen Fahrzeug das Rennen mit Platz fünf doch noch versöhnlich, was nach dem Qualifying noch nicht so ausgesehen hatte. Zusätzlich zur schwachen Leistung mit Platz elf musste Green weiter fünf Plätze zurück. Weil er im Training bei der Boxenausfahrt die weiße Linie überfahren hatte, wurde er verwarnt. Seine dritte. Dies hatte die Rückversetzung zur Folge. Dabei hatte er schon am Samstag heftig zu kämpfen. Bereits in der Startrunde war sein RS5 hart von einem Konkurrenten getroffen worden. Das angeschlagene Auto brachte er dann immerhin noch auf Rang neun ins Ziel. Trotzdem wird es langsam eng für den Briten, dessen Saisonziel die Meisterschaft ist nach den Plätzen zwei und drei in den vergangenen Jahren. Aber in der Audi-Mannschaft ist er momentan lediglich dritte Kraft. Langsam wird sich Chef Gass auf zwei Piloten aus seinem Kader festlegen, die um den Titel kämpfen. Das sind die vor ihm Platzierten Ekström und Rast. So bitter dies für Green ist, das Team Rosberg ist durch Rast immer noch bei der Musik. Zudem führen die Neustadter die Teamwertung an.

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