Neustadt Nur nichts anbrennen lassen

«Neustadt». Annette Postel, Christian „Chako“ Habekost, Gerd Dudenhöffer, das Klassik-Pop-Duo „Marshall & Alexander“ und die „Kastelruther Spatzen“ sind die „Promis“, die sich bis zum Jahresende bei den freien Veranstaltungen im Neustadter Saalbau einfinden. Die spektakulärste Show aber bietet vielleicht der „Adrenalinmagier“ Steve Waite.

Der Zauber- und Entfesselungskünstler, der am 26. November nach Neustadt kommt, heißt mit bürgerlichem Namen Stefan Wicht und stammt aus Bobenheim-Roxheim. In der Pfalz war er immer wieder bei Festen und Messen mit Aktionen wie seinem „Water-Escape-Stunt”, der Entfesselung in einem gefüllten Wassertank, oder seiner „Burning Rope”-Nummer zu erleben, bei der er kopfüber und gefesselt an einem brennenden Seil über einer Platte mit Dolchen hängt. Im Haßlocher Holyday-Park ließ sich Steve Waite schon in den Nuller-Jahren einmal mit einer 30 Meter langen Stahlkette auf die Plattform der „GeForce” fesseln – 75 Sekunden blieben ihm bis zum Eintreffen der Bahn. Die von ihm selbst entwickelte und vermarktete Show, die der mittlerweile längst international tätige Artist im Saalbau vorstellt, wird nun beschrieben als eine Art Mix aus all diesen Tricks – Stunts im Feuer, unter Wasser und in der Luft –, gepaart mit Zauberei und Stand-up-Comedy. Wie immer startet das zweite Halbjahr im Saalbau, was die Kultur betrifft, auch 2018 mit dem Meistersinger-Wettbewerbskonzert im August, um dann allerdings fast gleich danach in das tiefe Loch zu fallen, das traditionell das Weinlesefest im Herbst in den Veranstaltungskalender reißt. Davor gibt es Anfang September aber noch eine Wiederbegegnung mit dem „Kikeriki-Theater“ aus Darmstadt, das erstmals 2017 mit einem seiner Puppentheater-Comedy-Programme für Erwachsene, „Erwin, ein Schweineleben“, im Saalbau zu Gast war. „Die Veranstaltung war gut besucht. Der Anschlusstermin wurde damals gleich vereinbart“, berichtet Volker Schmidt, der bei der Tourist, Kongress & Saalbau GmbH für das Programm-Management zuständig ist. Das neue Stück heißt nun „Das Cabinet des Dr. Goggelores“ und wird angekündigt als witzige Hommage an zwei Klassiker des Horror-Films, „Das Cabinet des Dr. Caligari“ von 1920 und „Freaks“ aus dem Jahr 1932. Der erste Veranstalter, der dann nach der Weinlesefest-Zäsur in den Saalbau kommt, ist der Neustadter Kulturverein Wespennest. Er hat die Chanteuse und Musikkabarettistin Annette Postel eingeladen, die diesmal aber nicht allein oder nur mit Klavierbegleitung anreist, sondern gleich mit einem ganzen Orchester. Gemeinsam mit dem zehnköpfigen Salonorchester Schwanen präsentiert sie eine Art Salonmusik-Crossover mit Kabarett-Klassikern, Swing, Tango, Opernparodien und Kreisler-Couplets bis hin zu Neukompositionen. Das Konzert mit Annette Postel bildet den Auftakt einer ganzen Reihe recht unterschiedlicher Musikangebote im Oktober und November. So kommt noch im Oktober das Duo „Marshall & Alexander“, das aus dem Bariton Marc Marshall, Sohn von Schlagersänger Tony Marshall, und dem Tenor Jay Alexander besteht und seit seiner Gründung 1998 mit seinen Klassik-Pop-Alben zahlreiche Chart-erfolge einspielte. Musikalisch in eine ganz andere Richtung geht es mit den „Kings of Floyd“. Die Band um den britischen Sänger und Gitarristen Mark Gillespie huldigt in ihrer Tribute-Show der erfolgreichsten Phase der Kultband „Pink Floyd“: von „Meddle“ (1971) über „Dark Side of The Moon“ (1973) bis „The Wall“ (1979) und fährt dabei nach allen Berichten eine beachtliche Ton- und Lichtshow auf. Für Kontraste sorgen danach dann wieder die „Kastelruther Spatzen“ mit Südtiroler Volksmusik bei ihrem „Goldenes Herbstfest“. Auch die Sparte Wort-Kabarett kommt zu ihrem Recht, vertreten durch zwei in der Region ebenso beliebte wie präsente Künstler: Pfalz-Comedian Christian Habekost stellt dabei am 3. November sein brandneues Programm „De edle Wilde“ vor, das nur vier Tage zuvor im Mannheimer „Capitol“ erstmals auf die Bühne kommt. Und Gerd Dudenhöffer präsentiert kurz darauf nochmals sein Heinz-Becker-Best-of „Déjà-vu“, mit dem er schon einmal im Mai 2017 im Saalbau zu Gast war. In der Weihnachtszeit sorgen dann noch das „Theater Liberi“ aus Bochum mit dem Familienmusical „Pinocchio“ und das „Russische Klassische Staatsballett“ mit dem Tschaikowsky-Klassiker „Schwanensee“ für Festtagsstimmung. Und im neuen Jahr erweisen unter anderem SWR3-Comedian Andreas Müller am 23. Januar und – für Leute, die gerne längerfristig planen – Bülent Ceylan am 9. November 2019 dem Neustadter Publikum ihre Reverenz.

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