Neustadt „Nur mitfahren ist nicht unsere Art“

Die beiden Rosberg-Lamborghini hatten sich 2018 nur zweimal in den Punkterängen platziert.
Die beiden Rosberg-Lamborghini hatten sich 2018 nur zweimal in den Punkterängen platziert.

«Neustadt.» Das Team Rosberg hat das Jahr 2018 mit einer überraschenden Mitteilung beendet: Das Rennteam aus Neustadt gab per Pressemitteilung bekannt, dass es sein Engagement im ADAC GT-Masters nach nur einem Jahr nicht fortführen wird. „Es war keine leichte Entscheidung, sie hat richtig weh getan“, sagte Teamchef Arno Zensen auf Nachfrage.

Letztlich mussten er und Projektleiter Kimmo Liimatainen jedoch anerkennen, dass das Niveau in den vergangenen zehn Jahren in der „Liga der Supersportwagen“ gewaltig gestiegen war. „Was wir ein wenig unterschätzt haben, war das Niveau, das mittlerweile im GT-Masters herrscht und wie viele Profis mitfahren“, hatte Liimatainen schon beim GT-Masters-Finale in Hockenheim gesagt. Bereits 2009 und 2010 hatte sich das Team im GT-Masters engagiert. Wie bei der ersten Teilnahme hatte das Team Rosberg auf engagierte Semiprofis gesetzt, die für ihre Einsätze bezahlen. Michele Beretta (Italien), Aaro Vainio (Finnland), Jimmy Ericsson (Schweden) und Jonathan Judek aus Hohenhameln waren die Piloten im vergangenen Jahr. Doch in den meisten anderen Rennwagen saßen Werksfahrer. Die waren wegen ihrer größeren Erfahrung schneller. „Klar können wir mit Paydrivern weitermachen, aber sportlich erfolgreich können wir nur mit Werksfahrern agieren“, so Liimatainen. „Wir müssen nicht auf Anhieb die Meisterschaft gewinnen, aber wir sollten zumindest die Chance auf Siege haben“, nannte Zensen als einen Grund für den Ausstieg, „nur mitfahren ist nicht unsere Art“. Zwar sei die Lernkurve der GT-Mannschaft im Laufe der Saison steil nach oben gegangen, lobte Zensen seine Mannschaft. Trotzdem hat es nur zu zwei Platzierungen in den Punkterängen gereicht. Mit dieser Bilanz verlief auch die Suche nach Sponsoren ergebnislos. Kurz vor Weihnachten waren Zensen und Liimatainen zu einer Besprechung mit Teambesitzer Keke Rosberg nach Monaco geflogen. Dabei diskutierten sie auch die Ergebnisse der intensiven Gespräche mit Lamborghini. Denn im Gegensatz zur DTM, in der das Team Rosberg für Audi die beiden Fahrzeuge von René Rast und Jamie Green einsetzt, setzte der Rennstall auf zwei Lamborghini Huracan. „Die Unterstützung durch Lambo war sehr gut“, lobte Zensen die Zusammenarbeit mit den Italienern. „Es war uns eine Ehre, mit ihnen zusammenzuarbeiten.“ Trotzdem kamen die beiden Parteien zu keinem zufriedenstellenden Programm für die Saison 2019. Denn nach dem Lernjahr im GT-Masters wollte Zensen seine beiden Fahrzeuge gerne noch in einer zweiten Rennserie einsetzen. Natürlich auch das Projekt finanziell in den grünen Bereich zu bekommen. Doch daraus wird nun nichts. „Wir lassen das Thema Kundensport ruhen und schauen, was künftig möglich und sinnvoll ist“, sagt Zensen. Das Jahr 2018 wollte er jedoch sauber beenden. Deshalb die Pressemitteilung zwölf Stunden vor dem Jahreswechsel.

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