Neustadt Neustadts Geschichte zum Greifen nah

Die 2009 sanierte und per Helikopter in den Haardter Bergpark relozierte Eisenbetonbrücke ist Thema beim ersten Mittwochstreff.
Die 2009 sanierte und per Helikopter in den Haardter Bergpark relozierte Eisenbetonbrücke ist Thema beim ersten Mittwochstreff.

«NEUSTADT». Fünf Mittwochstreff-Vorträge zu ganz unterschiedlichen Themen und eine neue Ausstellung zum Naturpark Pfälzerwald, die im Mai eröffnet wird, bilden das Programm des Neustadter Stadtmuseums und des Fördervereins im ersten Halbjahr 2018.

Anlass für die Ausstellung, die den Titel „175 Jahre Pfälzerwald – 60 Jahre Naturpark“ trägt und von 27. Mai bis 14. Oktober im Museum zu sehen sein soll, sind die erste Erwähnung des Begriffs „Pfälzerwald“ im Jahr 1843 durch Forstleute in Johanniskreuz und die Gründung des Naturparks Pfälzerwald im Jahr 1958 – als dritter Einrichtung dieser Art in Deutschland. Dass Neustadt die Kommune mit dem größten Waldbesitz in dem Mittelgebirge ist, gab einen zusätzlichen Impuls. Schwerpunkte der in Kooperation mit Revierförster Jens Bramenkamp entwickelten Schau werden, wie Museumsleiterin Birgit Noack unterstreicht, die Themen Naturschutz, Waldwirtschaft, Erholung und Tourismus sein, die durch Exponate und historische Dokumente, Fotomaterial und Souvenirs veranschaulicht werden. Bis 8. April läuft außerdem noch die Ausstellung zum Winzerdorf Mußbach, die nach Noacks Worten bislang auf sehr gute Resonanz gestoßen ist. Der erste Mittwochstreff des Museumsfördervereins steht am 7. Februar an. Der Saarbrücker Professor Klaus Köehler beleuchtet darin die Geschichte des „Rocaille-Beton in Neustadt“ am Beispiel der Monier-Brücke hinter dem Haardter Schloss, die die Gestalt von rohen, zu Andreaskreuzen verstrebten Baum-Ästen in Eisenbeton nachbildet und eines der frühesten Beispiele dieser Konstruktionsform überhaupt darstellt. Der ehemalige Kulturdezernent und Landtagsabgeordnete Lutz Frisch folgt am 7. März mit einem Vortrag über die Harnisch-Druckerei, also die von Pfalzgraf Johann Casimir in Neustadt eingesetzte Druckerei, in der Matthäus Harnisch ab 1579 etwa 300 Titel druckte und so die Lehre der 1578 vom Pfalzgrafen gegründeten Hochschule im Casimirianum zu verbreiten half. In die darauf folgende Epoche des Dreißigjährigen Krieges geht es am 2. Mai, wenn Lenelotte Möller, Oberstudiendirektorin am KRG, ihre Forschungsergebnisse über Daniel Pareus vorstellt, Historiker und Konrektor des Neustadter Gymnasiums, der von 1633 bis 1635 am Casimirianum wirkte und ein wichtiger Zeitzeuge für die damaligen Verhältnisse in der Pfalz ist. Wie Helga Willer, die Vorsitzende des Museumsfördervereins, unterstreicht, ist es dem Verein zudem wichtig, einmal im Jahr ein Thema mit China-Bezug anzubieten. Am 4. April spricht daher Siegfried Englert über „Die Maritime Seidenstraße unter Berücksichtigung unserer chinesischen Partnerstadt Quanzhou“. Nach einem Ausflug in die Geschichte der kontinentalen Seidenstraße, auf der einst chinesische Seide nach Westeuropa transportiert wurde, beleuchtet er die Entstehung des maritimen Pendants nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken. Und beim letzten Mittwochstreff vor der Sommerpause am 6. Juni referiert Vorstandsmitglied Remmert-Ludwig Koch über den Gimmeldinger Maler Gustav Rossi und stellt zugleich das im Vorjahr erschienene Buch des Gimmeldinger Künstlernetzes über Rossi vor. Termine Die Mittwochstreffs beginnen jeweils um 16 Uhr in der Villa Böhm statt. Der Eintritt ist frei. Anmeldung unter 06321/84007 oder helga.willer@t-online.de.

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