Neustadt Neustadt: Team Rosberg nach Lkw-Brand mit neuer Ausrüstung

Das nächste DTM-Rennen kann kommen für das Neustadter Team Rosberg. „Wir sind einsatzbereit“, sagt Arno Zensen. Und im nächsten Atemzug präzisiert der Teamchef: „Zu 99,9 Prozent.“ Dass dieser kleine Rest Unsicherheit bleibt, ist nur allzu verständlich. In nur zwei Wochen musste die Rosberg-Mannschaft den Inhalt des in Zolder ausgebrannten Trucks vor dem nächsten Einsatz in Misano ersetzen.Als sich am Dienstag die drei Trucks des Teams Rosberg auf die Reise nach Misano gemacht haben, herrschte bei den Mitarbeitern erst einmal große Erleichterung. In zwei Wochen hatten sie eine Mammutaufgabe gemeistert und einen der großen Auflieger komplett neu eingerichtet.

Spezifische Geräte mussten ersetzt werden

Zwei Wochen davor war dieser Truck, in dem sich keine Autos befanden, nach dem Rennen in Zolder ausgebrannt. Werkzeug und Messgeräte für die Fahrzeuge, der Galgen für die Boxenstopps und die Tankanlagen, Computer-Arbeitsplätze der Ingenieur-Anlage, Tablets der Fahrer, Reifen und fünf Motorroller waren zerstört worden. Die ganz spezifischen Geräte mussten ersetzt werden. „Wir haben eine ganz große Welle an Hilfsbereitschaft erfahren dürfen“, sagt Teamchef Arno Zensen. Abt-Sportsline und Phoenix, die beiden anderen Audi-Teams, hatten sich sofort gemeldet und angeboten, mit Materialien auszuhelfen. Auch der Deutsche Motorsport-Bund (DMSB) stellte Sensoren zur Verfügung, die den Reifendruck und die -temperaturen messen können und dann an die Boxen übertragen. Und natürlich kam auch von Audi Sport Hilfe. „Wir haben gar nicht alles gebraucht“, erklärte der Teamchef. „Denn wir haben viele Dinge noch durch unser letztjähriges Engagement im GT-Sport.“

Jeden Tag eine neue Lieferung

Trotzdem war das Gebäude in der Nachweide 35 in den vergangenen Tagen stark frequentiert von Lkw der verschiedenen Lieferdienste. „Jeden Tag kam mindestens eine Lieferung mit neuen Teilen“, berichtet Arno Zensen. Teamkoordinator Ramon Hämmerle nahm sich Crewchief Armin Joerß und den Reifenverantwortlichen Johannes Bruckbach zur Seite. Dieses Trio kümmerte sich um den Aufbau des neuen Aufliegers. Der Rest der Truppe bereitete wie gewohnt die beiden Audi RS5 auf den nächsten Einsatz vor. Schließlich wollen die beiden Rosberg-Piloten René Rast und diesmal Pietro Fittipaldi anstelle von Jamie Green den Schwung vom jüngsten Rennen in Zolder mit nach Misano nehmen. Rast hatte das Rennen in Belgien gewonnen, Green war als Dritter nach 18 Monaten endlich wieder aufs Podium gefahren.

Kurzfristig hatten Teamchef Zensen und sein Sportlicher Leiter Kimmo Liimitainen ihre Reisepläne geändert. Eigentlich hatten sie nach Bologna fliegen wollen. Stattdessen sind sie mit dem Auto gefahren, weil sie damit auch noch ein paar Teile, die verspätet angeliefert worden waren, mitnehmen konnten. „Das Equipement sieht gut aus“, sagt Zensen. „Wir sind einsatzbereit.“

Doch bevor sich auf der Rennstrecke in Italien ein Rad gedreht hat, dachte der Chef an seine Mitarbeiter. „Wie wir diese besondere Situation gemeistert haben, zeigt, dass wir schon eine geile Truppe sind.“ Dazu hat er auch mit geschickten Maßnahmen beigetragen. Denn kaum war der ausgebrannte Truck auf dem Werkshof abgestellt worden, hatte Zensen alle seine Mitarbeiter zu einem spontanen Grillfest eingeladen. Auch die beiden Piloten Rast und Green waren dazu aus ihren Domizilen in Bregenz und Leicester angereist. Nach dieser ungeplanten Teambuilding-Maßnahme müssen nur noch die passenden Ergebnisse folgen. (jok)

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