Neustadt Nerven gefragt

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Heute wird es ernst für Tanja Huber aus Herxheim am Berg. Heute ist der Wahlabend, an dem die neue Pfälzische Weinkönigin gekürt wird. Die Herxheimerin ist eine der fünf Kandidatinnen, die sich um die Nachfolge von Laura Julier bewerben.

Die 23-jährige Winzerin, die gerade dabei ist, ihren Winzermeister zu machen, kann auf eine gut vierjährige Erfahrung als Weinrepräsentantin zurückblicken: Zwei Jahre lang als Herxheimer Weinprinzessin und anschließend bis November vergangenen Jahres als Weinprinzessin der Urlaubsregion Freinsheim. Nach der einjährigen Auszeit, fühlt sich die authentische Frau gerüstet für neue, über ihre Heimatregion hinausgehende Repräsentationsaufgaben. Sie habe viel Spaß daran gefunden, die Winzer, ihre Produkte und ihre Heimatregion zu vertreten, außerdem gehe sie gerne auf Menschen zu, sagt Tanja Huber. An ihrem Beruf liebt sie das Leben mit den Jahreszeiten und das schöne Gefühl, wenn der neue Weinjahrgang geerntet ist. Schon seit längerer Zeit hatte Huber entschieden, sich um das Amt der Pfälzischen Weinkönigin zu bewerben. „Egal, wie die Wahl ausgeht, ich hätte es mir ewig vorgeworfen, es nicht versucht zu haben“, bekräftigt die Herxheimerin. Den richtigen „Stallgeruch“ bringt Tanja absolut mit. Ihre Eltern haben einen 40 Hektar großen Weinbaubetrieb und sind Genossenschaftswinzer, Tanja Huber will den Betrieb einmal übernehmen. Dass Winzergenossenschaften in den letzten Jahren ihren Ruf gewaltig verbessert haben, freut sie besonders. Die Familie steckt momentan mitten in der Lese, eine arbeitsintensive, hektische Zeit und Tanja hat sich die Zeit für das Gespräch freischaufeln müssen. Wenn im Haus Huber alle Wingertszeilen gelesen sind, kehrt Ruhe ein, man hat jetzt keine Verantwortung mehr, der Wein wird in der Genossenschaft gemacht und das schätzt die angehende Winzermeisterin durchaus. Klar, steige mit jedem Tag, mit dem der Wahlabend näher rückt, die Anspannung, gibt die 23-Jährige zu. Die Beschäftigung mit der Weinlese ist für sie daher momentan die beste Ablenkung. Lampenfieber gehört aber unbedingt dazu, findet Tanja, sonst ist es keine Herausforderung. Sie wird als letzte der Kandidatinnen von der Fachjury zu ihrem Weinwissen befragt, diese Stunde Wartezeit werde ihre Nerven auf eine harte Probe stellen, fürchtet sie. „Ich muss am Ende nicht die Krone tragen, auch eine Pfälzische Weinprinzessin bekommt schöne Termine“, versucht Tanja sich selbst nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Aufgeregter als sie selbst seien wohl eher ihre Mutter und ihr Freund, sagt sie. Garderobe und Schmuck sind im Schrank, der Wahlabend kann kommen. Mit ihr bangen im ausverkauften Saalbau ein Bus voller Fans aus Herxheim, anschließend wird gefeiert und darauf freut sich Tanja Huber jetzt schon am meisten. (mkö)

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