Neustadt „Mehr als ein Sechs-Punkte-Spiel“

Niederkirchen. Zwei Teams im Abstiegskampf, zwei Mannschaften mit offensivem Fußball und neu gewonnener Spielfreude, zwei neue Trainer. Die Partie der 2. Frauen-Fußball-Bundesliga am Sonntag, 14 Uhr, zwischen dem Tabellenviertletzten 1. FFC Niederkirchen und dem Vorletzten Alemannia Aachen auf der Niederkirchener Sportanlage verspricht spannend zu werden.

„Für die Zuschauer wird’s ein schönes Spiel werden – für die Trainer hoffentlich nicht zu anstrengend“, meint Markus Bähr, Trainer der Niederkirchenerinnen, schmunzelnd. Seit Dezember ist er beim FFC. Unter ihm ist den Pfälzerinnen ein befreiender 5:1-Erfolg gegen Weinberg nach der Winterpause gelungen. Allerdings auch ein 0:4 gegen Spitzenreiter Köln. „Das Spiel gegen Köln muss man schnell abhaken – aber man hat gesehen, dass die Mädels Spaß am Fußball haben“, betont Bähr. Er will sein Team wieder mit zwei Sturmspitzen aufstellen. „Nadine Fols und Kristin Götz werden höchstwahrscheinlich von Anfang an spielen.“ Fols hat bisher fünfmal für den FFC getroffen, liegt in der Torschützenliste der Liga auf Platz elf. Vier dieser fünf Tore waren ihr gegen Weinberg gelungen. Offensivfußball, das ist auch das, was der seit 1. Februar als Trainer in Aachen tätige Dietmar Bozek von seiner Elf erwartet. „Die Mannschaft war in der Hinrunde relativ defensiv eingestellt“, berichtet er. „Ihre Stärke war in den Jahren zuvor, besonders im Aufstiegsjahr, die Offensive.“ So hat Bozek das Spiel seiner Schützlinge „um 20 bis 25 Meter nach vorne verlegt“. Bozek: „Die Spielfreude ist wiedergekommen, und damit auch der Erfolg.“ So haben die Aachenerinnen zu Hause den 1. FC Saarbrücken mit 4:3 besiegt. In der Hinrunde seien wegen der defensiven Spielweise die Stärken der Alemannia nicht gefördert worden. Selbst mit defensiver Taktik haben die Aachenerinnen bisher keine gute Abwehr gehabt: Wie die TSG Hoffenheim hat Aachen mit 32 Gegentreffern die zweitschlechteste Abwehr der Liga. Noch mehr Tore kassierte Würzburg (38). Auch der Aachener Angriff ist bisher, was die Anzahl der Tore anbelangt, der zweitschlechteste der Liga: Wie Würzburg glückten Aachen nur zwölf Tore. Schlechter ist bisher nur Schlusslicht Montabaur mit sieben Treffern. Für Bähr ist die Partie gegen Aachen „mehr als ein Sechs-Punkte-Spiel“. Er mag sich gar nicht ausmalen, „was ist, wenn wir das Spiel verlieren ...“ Weil die Platzverhältnisse auf dem Rasen in Niederkirchen nicht optimal sind, erwartet er ein Kampfspiel. Fehlen werden dabei definitiv Romina Konrad (verletzt), Melanie Weber (Urlaub) und Janine Hans, die am Sonntag einen Einsatz mit der Bereitschaftspolizei hat. Fragezeichen gibt es hinter den Einsätzen von Sabrina Esslinger, Lisa Egelhof und Chantal Fuchs. „Wir werden trotzdem eine gute Mannschaft aufstellen“, versichert Bähr. Er hofft, dass seine Spielerinnen sich bei Torchancen kaltschnäuziger verhalten. „Von Nadine Fols kann man sich was abgucken“, sagt er. „Wenn sie eine Chance hat, bleibt sie ruhig vor dem Tor.“ (sab)

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